CH-Schluss: Knapp über Tagestief geschlossen – UBS und Roche schwach

Vor allem der enttäuschend ausgefallen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag habe bei den Investoren die Konjunktursorgen verstärkt und eine abwartende Haltung gefördert, hiess es in Marktkreisen. Daneben sorge auch die bevorstehende Berichtsaison für Zurückhaltung. Unternehmensnachrichten waren am Berichtstag Mangelware, Impulse gingen daher vor allem von Berichten der Wochenendpresse aus. So standen etwa UBS, Roche und die Luxusgüterwerte nach Spekulationen in der Presse unter erhöhtem Abgabedruck.


Bei Börsenschluss um 17.30 Uhr verlor der SMI 105,45 Punkte oder 1,85% auf 5’591,79 Punkte, bei einem Tagestiefstand von 5’588,68 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI sank um 2,14% auf 804,29 Punkte und der breite SPI um 1,72% auf 4’620,33 Punkte.


UBS (-6,2% auf 15,84 CHF) zählten am Montag zu den grössten Verlierern im SMI/SLI. Belastet wurden die Valoren durch verschiedene Medienberichte über die mögliche Höhe des Verlustes im vierten Quartal sowie über die erwartete Geldbusse im Steuerstreit mit den USA. Gemäss der «Sonntagszeitung» muss die UBS für das vierte Quartal wohl einen Verlust von 8 Mrd CHF ausweisen. Der «Sonntagsblick» rechnet unter Berufung auf Analysten mit 5 Mrd CHF Verlust für das Schlussquartal.


CS (-1,5% auf 29,60 CHF) notierten zeitweise im Plus und schlossen schliesslich mit leicht über dem Marktdurchschnitt. Bei den Avancen der Valoren könnte es sich um Umschichtungen aus UBS und Deutsche Bank in CS gehandelt haben, hiess es am Markt. Von den restlichen Finanzwerte verzeichneten nur Swiss Re (-2,5% auf 50,70 CHF) grössere Verluste, die übrigen Valoren verbilligten sich unterdurchschnittlich, Swiss Life (-0,1% auf 76,25 CHF) schlossen kaum verändert.


OC Oerlikon (-5,5% auf 70,50 CHF), Holcim (-5,2% auf 59,40 CHF) oder ABB (-4,0% auf 15,21 CHF) leisteten UBS am Tabellenende Gesellschaft. Bei ABB verwiesen Händler auf negative Branchenkommentare von Morgan Stanley. Gemäss der US-Bank werden die jüngsten Erholungstendenzen im europäischen Investitionsgütersektor nicht von fundamentalen Faktoren getragen. Die Branche befinde sich weiterhin nahezu im freien Fall.


Zeitweise deutlich abgestraft wurden auch Richemont (-4,1% auf 19,24 CHF) und Swatch (-2,2% auf 139,90 CHF). Marktbeobachtern zufolge litten die Titel besonders stark unter den Konjunktursorgen. Gemäss einem Bericht der «Sonntagszeitung» sei die Arbeitslosenquote im Dezember in der Industrie markant angestiegen. Zudem fänden die Händler von Luxusuhren, insbesondere in Asien und den USA, kaum mehr Abnehmer und würden die Uhren teilweise zu Dumpingpreisen verkaufen.


Auch die schwergewichtigen Roche (-3,4% auf 166,10 CHF) lasteten mit deutlichen Abgaben auf dem Index. Der «Financial Times» zufolge will der Pharmakonzern das Angebot für die ausstehenden Aktien der Tochter Genentech auf 95 USD von zuvor 89 USD je Aktie erhöhen. Dieser finanzielle Kraftakt könnte Roche gegen 50 Mrd USD kosten. Am Markt bestanden daher Unsicherheiten darüber, ob wegen des Angebots allenfalls die Dividendenausschüttung gestrichen werden soll. Dies hat Roche inzwischen dementiert.


Von den übrigen grosskapitalisierten Titel verloren Novartis (-0,6% auf 53,50 CHF) unterdurchschnittlich, Nestlé schlossen unverändert auf 40,38 CHF.


Grösste Kursgewinner waren am Berichtstag Lonza (+0,7% auf 102,30 CHF) und SGS (+0,5% auf 1’154 CHF); SGS wird am Donnerstag über den Verlauf des Geschäftsjahres 2008 informieren. Daneben schlossen nur noch Givaudan (+0,4% auf 846,50 CHF) und Synthes (+0,1% auf 132,00 CHF) im positiven Terrain.


Am breiten Markt zählten Tec Sem (+25,6%), Arpida (+17,4%) oder Edipresse (+7,5%) zu den grössten Gewinnern, auf der Gegenseite positionierten sich 4 M Technology (-9,1%) oder Titlisbahnen (-7,6%) mit den deutlichsten Abgaben. (awp/mc/ps/33) 

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