CH-Schluss: Leicht im Plus – Swiss Life abgestraft

In den USA waren die Verbraucherpreise im Juli und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich stärker als erwartet gestiegen, dazu waren auch die Realeinkommen gefallen.


Am hiesigen Markt standen Swiss Life im Fokus der Anleger. Die Aktien des Versicherers wurden hart abgestraft, nachdem bekannt wurde, dass sich Swiss Life mit knapp 27% am deutschen Finanzberatungsunternehmen MLP beteiligt. Die ebenfalls kommunizierte Vollübernahme von AWD sorgte Händlern zufolge dagegen kaum für Überraschung.


Bei Börsenschluss um 17.30 stieg der SMI um 12,96 Punkte bzw. 0,18% auf 7’206,46 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,23% auf 1’074,28 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 6’027,30 Punkte.


Gegen den Trend wurden Swiss Life (-8,3 auf 250,00 CHF) am Donnerstag deutlich verkauft. Während die am Morgen angekündigte Vollübernahme von AWD erwartet worden sei, habe die MLP-Beteiligung überrascht, hiess es dazu am Markt. Beobachter bezweifeln, dass die Beteiligung an MLP strategisch Sinn macht. Belastet wurde das Papier indes auch davon, dass das Aktienrückkaufprogramm gestoppt wurde.


Auf der anderen Seite positionierten sich die zuletzt arg gebeutelten UBS (+3,6% auf 21,74 CHF) als grösste Kursgewinner im SMI/SLI. Auch Julius Bär (+1,2% auf 69,05 CHF) rückten überdurchschnittlich vor. Credit Suisse (-0,7% auf 51,50 CHF) gingen dagegen grösstenteils in der Verlustzone um; Merrill Lynch hat das Papier auf «Underperform» zurückgestuft.


Mit an der Tabellenspitze fanden sich auch Logitech (+3,2% auf 30,46 CHF). Wie bekannt wurde, hat der Software- und Computerzubehörspezialist die amerikanische Ultimate Ears gekauft, einen Hersteller von Kopfhörern und anderen Audiosystemen, und dafür 34 Mio USD in bar bezahlt.


Auch Geberit (+3,1% auf 155,20 CHF) und Petroplus (+2,6% auf 51,25 CHF) waren gefragt. Händler verwiesen bei den Avancen der Raffineriebetreiberin auf Anschlusskäufe nach den am Vortag in den USA veröffentlichten Daten zu den US-Ölreserven. Syngenta (+1,3% auf 288,00 CHF) wurden gemäss Beobachtern vom hohen Vortageskursgewinn der Monsanto-Papiere getrieben. OC Oerlikon, welche am Vortag noch stark unter einer Gewinnwarnung gelitten hatten, stablisieren sich heute mit einem Plus von 0,8% auf 263,75 CHF.


Roche (+0,2% auf 187,80 CHF) und Novartis (-0,1% auf 61,80 CHF) bewegten sich grösstenteils im Einklang mit dem Marktdurchschnitt. Dass der unabhängigen Genentech-Verwaltungsrat das bisherige Roche-Angebot von 89 USD je Genentech-Aktie (insgesamt 43,7 Mrd USD) abgelehnt hat, warf keine hohen Wellen.


Die ebenfalls grosskapitalisierten Nestlé (-0,3% auf 49,62 CHF) schlossen leicht im Minus. Die grössten Verluste fielen aber neben Swiss Life Clariant (-2,1% auf 9,84 CHF) und Ciba (-1,9% auf 31,36 CHF) zu. Auch Nobel Biocare (-1,1% auf 35,10 CHF) schlossen sehr schwach; die Dentalimplantatetechnikerin hat heute eine kleinere Übernahme angekündigt.


Im breiten Markt zählten Walter Meier (-5,1%) nach der am Morgen publizierten Gewinnwarnung zu den grössten Verlierern. Ebenfalls nach Zahlen verloren die St. Galler KB (-4,9%), Winterthur Technologie (-3,3%), Swissmetall (-3,7%) und Bell (-1,0%). Auf der Gegenseite schlossen Ascom (+8,7%), Carlo Gavazzi (+7,9%) oder Panalpine (15,4%) mit den grössten Aufschlägen. (awp/mc/pg/33)

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