CH-Schluss: Leichtes Plus nach uninspiriertem Verlauf

Dominierend blieben am Freitag gemäss Händlern die Sorgen um eine nachgebende Weltwirtschaft. Die am Nachmittag vorgelegten US-Konjunkturdaten gaben keine klaren Impulse mit auf den Weg: Während die Einzelhandelsdaten im Juli etwas enttäuschten, hellte sich das von der Uni Michigan ermittelte Konsumklima etwas stärker auf als erwartet.

Der SMI schloss 0,24% fester bei 6’294,34 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Minus von 0,4%, welches allerdings bei einer nicht so starken Performance von Nestlé deutlich höher ausgefallen wäre. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte 0,16% auf 961,78 Punkte zu und der breite SPI 0,25% auf 5’556,78 Punkte.

An die Spitze des SMI/SLI setzten sich am Freitag schliesslich Synthes (+1,8%) mit einem klaren Aufwärtstrend am späten Nachmittag. Mit Nobel Biocare (-1,7%) auf der anderen Seite gaben die Aktien eines weiteren Medizinaltechnikunternehmens am deutlichsten nach. Nobel Biocare befinden sich seit den Halbjahreszahlen vom vergangenen Mittwoch auf einem klaren Abwärtstrend. Im Wochenvergleich büsste die Aktie knapp 14% an Wert ein.

Uneinheitlich zeigten sich auch die Finanzwerte: Während Julius Bär (+1,4%) die Sitzung auf einem Podestplatz beendeten und auch UBS (+0,6%) und Swiss Life (+0,7%) etwas anzogen, gaben Swiss Re (-0,7%), ZFS (-0,6%) oder CS (-0,1%) etwas nach.

Nestlé (+0,2%) waren über die Woche gesehen dank der Mitte Woche vorgelegten soliden Halbjahreszahlen mit einem Plus von rund 4% die grosse Stütze für den Gesamtmarkt, ansonsten wäre der SMI deutlicher abgesackt.

Weit oben auf der Tabelle waren noch Sonova (+0,7%), Lonza oder Clariant (je +0,8%) zu finden. ABB (+0,1%) zogen als grosser Verlierer der Woche nur moderat an und verteidigten die Marke bei 20 CHF knapp. Der Titel hat aber in gut einer Woche rund 10% an Wert verloren.

Nach unten ging es dagegen für Geberit (-1,4%), für welche die UBS das Kursziel nach den gestrigen Halbjahres-Zahlen auf 175 von 190 CHF gesenkt hat. Das Rating der Bank für die Titel des Sanitärrechnik-Konzerns lautet dagegen unverändert «Neutral».

Ebenso überdurchschnittlich unter Druck standen Petroplus (-1,5%), womit die Abgaben des Vortages ausgeweitet wurden. Am Donnerstag hatten Spekulationen die Runde gemacht, wonach ein oder mehrere Grossaktionäre die Absicht haben, sich von ihren Petroplus-Papieren zu trennen.

Im Fokus standen am Freitag aber vor allem Schindler (PS +6,1%) und deren Tochtergesellschaft Also (+16,7%). Schindler und das deutsche Investmenthaus Droege wollen ihre Töchter Also und Actebis zu einem Unternehmen verschmelzen. Daraus entsteht ein Konzern mit einem Umsatz von rund 10 Mrd CHF. Die Fusion soll unter dem Dach der Also Holding vollzogen werden, welche an der Börse kotiert bleiben wird. Analysten beurteilen die Zusammenführung sowohl für Schindler wie auch für Also positiv.

Sehr stark gingen auch Santhera (+8,9%) ins Wochenende. Dies dank dem vorbörslich bekannt gegebenen Patentschutz in Europa für Catena/Sovrima (Idebenone) bei Muskeldystrophien.

u-blox stiegen dank eines Gewinnsprungs im ersten Halbjahr und dem erhöhten Ausblick um 4,7%, wogegen Hügli nach Halbjahreszahlen um 0,8% leicht zurückfielen. (awp/mc/gh/35)

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