CH-Schluss: Mit Schlussauktion ins Plus – starke Pharmawerte

Im Hinblick auf die am Mittwoch mit dem US-Aluminiumkonzern Alcoa beginnenden Berichtsperiode hätten sich die Investoren lieber an der Seitenlinie aufgehalten, hiess es im Handel. Fast unbemerkt blieb am Nachmittag der ISM-Service-Indexes, der sich wieder der Expansionsschwelle nähert. «Die weitere Reise wird von den Unternehmensabschlüssen bestimmt», hiess es im Handel.


Das Blue-Chips-Barometer SMI stieg am Montag um 0,29% auf 5’354,15 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,06% auf 796,47 ein, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,15% auf 4’613,55 Punkte gewann.


Unternehmensnachrichten blieben hierzulande Mangelware. In der Schweiz rollt die Zeit der Quartalsabschlüsse erst kommende Woche in grossem Stil an.


Unter besonderer Beobachtung standen am Berichtstag Julius Bär (-0,2%). Der Privatbank droht Presseberichten zufolge in Spanien im Zusammenhang mit dem Madoff-Zusammenbruch eine saftige Busse. Laut «SonntagsZeitung» könnte diese bis zu 5% des Kapitals betragen, was einer Summe von rund 300 Mio CHF entsprechen würde. Vorgeworfen werden der Bank von einer Madrider Anwaltskanzlei «illegale Aktivitäten in Spanien». Die Bank wies die Vorwürfe zurück; die Aktie schloss deutlich über dem Tagestief.


Die Grossbank UBS (Aktie unverändert) bleibt ebenfalls im Fokus der Anleger, startet doch kommende Woche der Prozess in den USA wegen Kundendaten in den USA. Eine ausserbörsliche Einigung noch vor dem 13. Juli wird in Marktkreisen aber weiterhin nicht ausgeschlossen.


Die CS-Papiere büssten mit -0,8% deutlich an Wert ein. Bei der Assekuranz standen Swiss Re (-1,4%) und ZFS (-1,5%) unter Abgabedruck.


Auch zyklische Werte mussten angesichts steigender Risikoaversion und wieder aufgeflammter Konjunkturängsten aus vielen Portfolios weichen. So verloren ABB 1,7%, Holcim 2,7%, Petroplus 3,3% und OC Oerlikon 2,9%. Adecco (-0,9%) büssten ebenfalls deutlich ein, obwohl sich beim Personaldienstleister mit dem französischen Versicherer Axa ein neuer Grossaktionär (Beteiligung 3,29%) geoutet hat.


Gestützt wurde der Schweizer Aktienmarkt von den Schwergewichten im Tableau, die von ihrem defensiven Charakter profitierten. Allen voran die Roche-Bons verteuerten sich um 2,3%. Novartis legten um 0,9% zu und auch Nestlé (+0,4%) drehten zum Handelsende hin ins Plus. Actelion (+0,8%) profitierten von einer Zulassungserweiterung für den Hauptumsatzträger Tracleer in der EU.


Zu den Gewinnern im SMI/SLI-Segment zählten auch Logitech (+1,3%), wobei letztere von einer Kurszielerhöhung der Credit Suisse profitieren. Lonza stiegen um 0,8% und Nobel Biocare um 1,3%.


Im breiten Markt gehörten Dottikon ES (+6,2%), Tornos (+4,9%) und Uster Technologie (+4,8%) zu den grössten Gewinnern. COS (-10,7%), Swissmetal (-8,2%), Unique (-7,3%) und Myriad (-5,8%) standen am anderen Ende. (awp/mc/ps/29)

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