CH-Schluss: Nach volatilem Verlauf schwächer – UBS sehr schwach

Belastet wurde das Sentiment im späten Handel zudem von der schwachen Wall Street. Am Nachmittag hatte die Europ. Zentralbank EZB erwartungsgemäss entschieden, den Leitzins unverändert zu belassen. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet betonte in seinem Kommentar die Fokussierung auf Preisstabilität und warnte vor stärkerer Inflation. Dies habe die Hoffnung auf deutliche Zinssenkungen schwinden lassen, und zu sinkenden Kursen geführt, hiess es am Markt.


Das Bluechips-Barometer SMI büsste bis um 17.30 Uhr 68,95 Punkte oder 0,92% auf 7’269,87 Punkte ein. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index verlor 0,92% auf 1’271,21 Punkte und der SPI 0,76% auf 5’994,96 Punkte.


Unter den Bluechips schlossen UBS mit minus 4,7% auf 30,75 CHF, die Titel erreichten am Berichtstag bei 30,56 CHF ein neues Mehrjahrestief. Der US-Bondhändler Pimco hatte Gerüchte dementiert, wonach er ein 24 Mrd USD-Paket von Alt-A-Verbindlichkeiten der UBS übernommen habe. Die Meldung sorgte in der bereits zuvor von den entsprechenden Spekulationen getriebenen Grossbankenaktie für starke Kursschwankungen.


Allerdings litt der gesamte europäische Finanzsektor unter Abgaben: Unter anderem stiess die Kapitalerhöhung beim US-Kreditversicherer Ambac auf wenig Begeisterung. Händler sagten aber auch, derzeit würden konkrete Nachrichten kaum eine Rolle spielen. «Jede kleine Erholung führt hier immer gleich wieder zu Verkäufen», hiess es. Von anderen SMI-Banken sanken CS 2,4% auf 49,55 CHF und Julius Bär 1,3% auf 72,40 CHF. Unter Druck standen zudem alle Versicherer im SMI: Am stärksten büssten hier ZFS (-4,0% auf 308,75 CHF) und Swiss Life (-1,9% auf 248,60 CHF) an Terrain ein.


Kein Interesse hatten die Investoren auch an Swisscom (-3,4% auf 362,50 CHF). Morgan Stanley und BNP Paribas hatten ihre Ratings für den Telekomkonzern nach den am Vortag vorgelegten Geschäftszahlen zurückgenommen.


Novartis lasteten mit einem Minus von 2,1% auf 49,25 CHF auf dem Markt. Die US-Zulassungsbehörde FDA hat für das Asthma-Mittel Foradil weitere Informationen eingefordert. Moderater blieben die Abgaben in den Genussscheinen von Roche (-0,5% auf 198,20 CHF). Die stark notierenden Schwergewichte Nestlé (+1,1% auf 491,50 CHF) verhinderten ein noch deutlicheres Abrutschen des Gesamtmarktes.


An der Tabellenspitze schlossen Swatch mit plus 2,0% auf 311,75 CHF, nachdem sich CEO Hayek in einem Interview positiv zum Geschäftsgang in den Monaten Januar und Februar geäussert hatte. Zu den wenigen Gewinnern zählten auch Syngenta (+1,9% auf 305,50 CHF), während die zunächst positiv tendierenden ABB unverändert aus dem Tag gingen.


Am breiten Markt schlossen Tecan (+2,6%) nach Publikation des Geschäftsberichts 2007 fester. Der Laborausrüster hat die Vorgaben vor allem mit dem Betriebs- und dem Reingewinn deutlich übertroffen. Ebenfalls nach Zahlen standen Swisslog zum Schluss unverändert. Die Titel von Goldbach Media verloren 2,0% und diejenigen der Industrieholding Cham 3,1%. (awp/mc/pg)

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