CH-Schluss: SMI knapp gehalten – Schwergewichte belasten

Insbesondere konjunkturabhängige Titel legten zu, dagegen drückten die Index-Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche den SMI am Nachmittag vorübergehend in die Verlustzone.


Für das Zwischentief in der zweiten Tageshälfte machten Händler auch neue Sorgen um die Kreditwürdigkeit von Griechenland verantwortlich. Diverse Gerüchte und unbestätigte Informationen hätten am Dienstag die Kosten für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps/CDS) griechischer Anleihen steigen lassen, hiess es. Dies lastete allerdings nur leicht und für kurze Zeit auf Schweizer Finanzaktien.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss am Ende um 0,04% tiefer auf 6’886,21 Punkten. Das Jahreshoch von 6’944 Punkten von Mitte März wurde mit dem Tageshoch von 6’934 Zählern im frühen Geschäft nur knapp verfehlt. Der Tagestiefststand lag bei 6’860 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) wurde von den Abgaben bei den Schwergewichten weniger hart getroffen und gewann am Berichtstag 0,41% auf 1’066,83 Punkte. Der breite SPI verzeichnete ein leichtes Plus von 0,09% auf 6’046,85 Punkte.


Auf der Verliererseite lasteten Nestlé (-0,5%), Novartis (-1,0%) und insbesondere Roche (-1,7%) stark auf dem Gesamtmarkt. Zu den Abgaben hätten Gewinnmitnahmen und die grössere Risikobereitschaft der Anleger geführt, was Umschichtungen in risikoträchtigere Titel ausgelöst habe.


Davon profitierten Zykliker wie Clariant (+2,7%), ABB (+2,2%) oder Holcim (+1,9%). ABB erhielt zudem von Eni Norwegen einen Auftrag über 110 Mio USD für Tiefseekabel in der Arktis, welche die Anbindung einer Öl- und Gasplattform an das norwegische Stromnetz sicherstellen sollen.


Petroplus gewannen 1,8%. Die Raffineriebetreiberin prüft strategische Alternativen für die Anlage Reichstett in Frankreich, darunter einen Verkauf. Für die Avancen dürften aber vielmehr das günstige Umfeld für konjuntursensitive Titel verantwortlich gewesen sein.


Adecco sind dank den guten US-Arbeitsmarktdaten vom Karfreitag um 1,2% gestiegen. Derweil kletterten Actelion nach einer «Kaufempfehlung» (zuvor «Neutral») der UBS um 2,5% in die Höhe.


Als Tagesgewinner gingen Logitech (+4,5%) aus dem Handel. Die Titel avancierten mit Blick auf die «iPad-Euphorie». Apple hatte am Wochenende den Verkauf des Tablet-Computers in den USA erfolgreich gestartet. Ausserdem stützten gute Geschäftsaussichten von Samsung Electronics die Technologiewerte.


Bei Swisscom (Aktie: +0,7%) wurde bekannt, dass CEO Carsten Schloter die Leitung von Fastweb zusätzlich übernimmt. Damit kann der Telekomkonzern die kommissarische Verwaltung bei der italienischen Tochter vorerst vermeiden.


Bei den Finanztiteln legten etwa UBS (+1,5%) und Swiss Re (+1,7%) stark zu. UBS wurden weiterhin mit der Hoffnung auf gute Quartalszahlen stark nachgefragt. Derweil führt der Rückversicherer Swiss Re Presseberichten zufolge mit der indischen Reliance Capital Gruppe Gespräche über eine Zusammenarbeit im Geschäft mit Krankenversicherungen.


Auf der anderen Seite konnten sich Credit Suisse (unv.), Bâloise (+0,4%) oder Swiss Life (+0,7%) nicht ganz so gut in Szene setzen.


Im breiten Markt legten die Aktien von Adval Tech (+14,4%), Edipresse (+12,9%) oder Feintool (+7,6%) stark zu, ohne dass dazu Unternehmensnachrichten veröffentlicht wurden. Panalpina (Aktie: 5,7%) erhielt eine ISO-Zertifizierung für Umweltmanagement-Systeme. Die Zertifizierung ziele auf eine Verringerung von CO2-Emissionen ab.


Auf der Verliererseite gingen die Titel der Beteiligungsgesellschaft Ci Com (-6,3%), die Bahnaktien der BVZ (-5,3%) oder die Aktien von Cos (-4,5%) mit grösseren Abgaben um. (awp/mc/pg/25)

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