CH-Schluss: SMI weiter unter Druck – Pharmaschwergewichte belasten

Die Verkäufe bestehender Häuser sind in den USA im Dezember verglichen mit den Daten vom November deutlicher zurückgegangen, als dies von Ökonomen im Vorfeld der Publikation erwartet worden war.


An der Schweizer Börse gehörten in erster Linie die defensiven Pharmaschwergewichte Roche und Novartis sowie die Papiere der Grossbank UBS zu den Geschlagenen. Auf der Gegenseite nutzten die Anleger etwa bei Credit Suisse oder Julius Bär die tiefen Bewertungen der Vorwoche zu Käufen. Unternehmensnachrichten waren allerdings Mangelware. Händler sprachen denn auch von einem teilweise orientierungslos tendierenden Gesamtmarkt.


Das Blue-Chips-Barometer SMI verlor zum Handelsschluss 0,66% auf 6’451,30 Punkte und ging damit nahe den Tagestiefstwerten bei 6’442 Zählern aus dem Handel. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank um 0,39% auf 990,53 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,58% auf 5’579,35 Punkte.


Im Bankensektor berichteten Händler von Umschichtungen von UBS (-1,2%) in Richtung der Papiere von Credit Suisse (+2,0%) und Julius Bär (+2,4%). Dabei konnten sich CS und Julius Bär von den Verlusten der Vorwoche einigermassen erholen.


Bei UBS sei hingegen die Unsicherheit der Anleger mit Blick auf den Steuerstreit mit den USA erneut spürbar gewesen, hiess es. Nach dem viel diskutierten Entscheid des Bundesverwaltungsgerichtes vom vergangenen Freitag steht die Gefahr im Raum, dass die USA den definitiven Rückzug des Zivilverfahrens gegen die UBS verzögert. Dies wurde am Markt als klar negativ gewertet.


Zu den weiteren grossen Verlierern im SMI gehörten am Montag in einem schwächer tendierenden europäischen Pharmasektor die Aktien von Roche (-1,8%) und Novartis (-1,0%). Novartis werden am Dienstag über die Geschäftentwicklung im Jahr 2009 berichten. Marktteilnehmer rechnen mit einem soliden Ergebnisausweis.


Grössere Abgaben waren bei den Blue Chips etwa auch bei GAM (-3,5%), Logitech (-1,6%) oder bei Adecco (-1,4%) zu sehen. Nestlé sanken um 0,6%.


Wie bei den Banken ging die Kursentwicklung auch bei den Versicherungen zum Teil weit auseinander. So büssten Bâloise 1,2% oder ZFS 0,9% ein, währenddem Swiss Re mit einem Plus von 0,7% von Deckungskäufen profitierten. Ausserdem gewannen im Sektor auch Swiss Life (+0,2%) leicht dazu.


Einen Kursanstieg um 1,0% verzeichneten die Aktien von Clariant. Clariant-CEO Hariolf Kottmann sprach im Interview mit AWP davon, dass in einem zweiten Abbauschritt rund 500 Arbeitsplätze wegfallen dürften. Kottmann schloss gar eine dritte Streichrunde in der Produktion nicht aus. Ausserdem hält er eine Ausrichtung einer Dividende derzeit für nicht gerechtfertigt.


Im breiten Markt gehörten Lenzerheide Bergbahnen (-5,7%), Comet (-5,2%) und Publigroupe (-4,7%) zu den grössten Verlierern. Auf der Gegenseite legten Genolier (+6,2%), Komax (+4,6%) oder Forbo (+4,4%) deutlich zu. Dabei profitierten Forbo von einer Kurszielerhöhung durch die UBS. (awp/mc/ps/29)

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