CH-Schluss: Solide Gewinne – Pharmawerte stützen

Als Zugpferde erwiesen sich dabei die Pharmawerte Roche und Novartis, die angesichts der Rezessionsängste und Befürchtungen über weitere Abschreiber in der Finanzwelt von ihrem Charakter als ’save haven› profitierten.


Im späteren Geschäft wurde das Geschehen durch Äusserungen des UBS-CEO Marcel Rohner belebt. Der Konzernchef zeigte sich in einem Zeitungsinterview optimistisch, dass eine Stabilisierung der Kreditkrise wahrscheinlicher sei als erneute Einbrüche wie in den vergangenen Monaten.


Daneben sorgte auch die freundliche Performance der Wall Street für Unterstützung. Der überraschend deutliche Rückgang der ausstehenden Hausverkäufe im November habe Spekulationen um weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Auftrieb gegeben, erklärte ein Händler die Kursaufschläge.


Der SMI der Blue Chips schloss 2,54% oder 205,82 Stellen höher auf 8’316,39 Einheiten. Der 30 Titel umfassende SLI stieg um 2,16% auf 1’252,94 Zähler und der breiter gefasste SPI erhöhte sich um 2,19% auf 6’757,95 Punkte.


Mit den grössten Avancen (+5,9% auf 203,50 CHF) behaupteten sich Roche. Das Pharmaschwergewicht profitierte wie die Papiere der Branchenkollegin Novartis (+3,6% auf 63,60 CHF) von der momentanen Risikoaversion der Anleger und ihrer Favorisierung so genannter sicherer Werte.


Die ebenfalls defensiven Nestlé (+1,9% auf 522,50 CHF) legten unter dem Marktniveau zu.


Julius Bär waren nach den herben Vortagesverlusten mitunter am stärksten gesucht (+5,3% auf 85,55 CHF). Die Valoren der Privatbank setzten sich damit von den Grossbankenwerten ab, die zumindest im frühen Geschäft unter dem negativen Branchensentiment litten. CS (-1,1% auf 63,30 CHF) standen erneut im Zusammenhang mit Spekulationen über weitere Abschreiber unter Druck und schlossen am Tabellenende.


UBS (+1,8% auf 49,10 CHF) gelang dagegen im späteren Geschäft der Sprung in die Gewinnzone. Auftrieb erhielt der Titel von Aussagen des CEO Marcel Rohner, wonach die Bank die durch die Turbulenzen an den Kreditmärkten ausgelöste Krise bald überstanden hätte. Zudem seien die Risikopositionen der UBS ’substanziell› kleiner geworden.


Unter den zyklischen Werten verteuerten sich ABB um 4,3% auf 29,56 CHF, Clariant um 2,8% auf 9,89 CHF und Adecco um 1,6% auf 56,25 CHF. Auch die Luxusuhrenhersteller Swatch (+3,1% auf 309,75 CHF) und Richemont (+0,6% auf 71,10 CHF) waren gefragt. Holcim (+0,1% auf 114,30 CHF) verzeichneten nur leichte Aufschläge. Helvea hat das Kursziel für die Holcim-Aktie von 155 auf 138 CHF gesenkt, rät jedoch weiterhin zu ‹Accumulate›.


Am unteren Tabellenende schlossen die Assekuranzvaloren. Bâloise verloren -0,3% auf 105,70 CHF und Swiss Life -0,3% auf 267,00 CHF. Swiss Re (+0,5% auf 77,20 CHF) und ZFS (+0,7% auf 316,75 CHF) verbuchten leichte Aufschläge.


Unter den SLI-Titeln schlossen Actelion mit Gewinnen um 4,6% an der Spitze. In einem ‹Company Update› hielten die Analysten der CS unter anderem fest, dass Actelion im Vergleich zu den grösseren Biotechnologie-Firmen per Anfang 2008 mit einem PE-Discount von rund 5% bewertet sei.


Ebenfalls stark nachgefragt wurden Lonza (+4,5%). Die Bank Vontobel hat das Kursziel für die Aktien aufgrund der attraktiven Bedingungen für den Verkauf der Mehrheit an Polynt im Dezember angehoben.


Die grössten Einbussen gingen auf das Konto von Logitech (-1,4%). Auf Anfang Jahr hatte die ZKB die Logitech-Aktie aus ihrem Nebenwertportfolio gestrichen.


Im Gesamtmarkt büssten Georg Fischer die zu Handelsbeginn erzielten Avancen wieder ein und schlossen unverändert. GF hatte vorbörslich die Akquisition von Central Plastics mit einem Umsatz von 80 Mio USD bekannt gegeben. Die Analysten waren sich allerdings uneinig über das weitere Potenzial des Titels.


Addex Pharmaceuticals verloren um 5,1%, nachdem die Titel Anfang Jahr im Zuge eines Lizenzabkommens mit Merck & Co deutlich zulegen konnten.


Kudelski (-0,8%) zeigten sich am Dienstag erneut schwächer, nachdem sie bereits am Vortag 6,5% verloren hatten. Am Markt wurde befürchtet, der TV-Verschlüsselungsspezialist könnte den deutschen Pay-TV-Sender Premiere als Kunden verlieren. Kepler hat folglich das Anlagerating für den Titel gesenkt. (awp/mc/pg)

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