CH-Schluss: Unter Tageshoch fester – Finanzwerte und Zykliker gesucht

Auch der jüngste Anstieg des Ölpreises sei als Zeichen für einen Konjunkturaufhellung gewertet worden.


Entsprechend waren die zyklischen Titel am Berichtstag besonders gesucht, während die defensiven Werte am Tabellenende notierten. Grössere Gewinne verzeichneten auch die Finanzwerte, die von positiven Nachrichten aus den USA gestützt wurden.


Bei Börsenschluss um 17.30 Uhr stieg das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,89% auf 5’436,39 Punkte, der Tageshöchststand lag bei 5’476 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 1,37% auf 836,84 Zähler und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) 0,85% auf 4’699,77 Punkte.


Der Finanzsektor erhielt Auftrieb von der Nachricht, dass in den USA zehn der grössten Banken ab sofort Staatshilfen an die Regierung zurückzahlen dürfen. Der US-Finanzminister hält die Bilanzen für stabil und genehmigte daher die Rückerstattung. Dies werfe ein positives Licht auf die Branche, kommentierten hiesige Beobachter. Am deutlichsten profitierten dabei naturgemäss die Grossbanken UBS (+4,8%) und CS (+1,0%), Julius Bär (+0,7%) als Privatbank legten etwas moderater zu. Die Grossbanken erhielten ausserdem von einer Kurszielerhöhung durch JPMorgan Rückenwind.


Unter den Assekuranzen waren Swiss Re (+2,7%) am stärksten gesucht. Swiss Life legten um 2,0% zu; der Versicherer verkauft den Transportversicherer CEAT an Helvetia (+3,2%). Für letztere sei der Zukauf sinnvoll und dank der soliden Bilanz auch finanzierbar, kommentierten Beobachter.


Die zyklischen Titel Logitech (+3,4%), Holcim (+3,3%) und Clariant (+3,1%) profitierten von Hoffnungen auf eine Konjunkturaufhellung und zählten damit ebenfalls zu den grössten Kursgewinnern. Bei Clariant sprachen Händler auch von Käufen aus dem angelsächsischen Raum nach einer Kaufempfehlung durch Merrill Lynch Anfang Woche.


Im oberen Tabellendrittel schlossen auch Nobel Biocare (+2,9%), Actelion (+2,8%) oder Sygenta (+2,4%).


Wie in solchen Szenarien üblich wurden die defensive Titel wie Novartis (-1,0), Synthes (-1,5%), Swisscom (-0,6%), Nestlé (+0,4%) oder Roche (+0,7%) von den Käufern eher gemieden.


Im Minus fanden sich auch Kühne + Nagel (-0,6%). Das Unternehmen stellt sich auf ein sehr schwieriges Jahr 2009 ein. «Eine wirkliche Erholung wird es bestimmt nicht vor 2010 geben, und sie wird nicht kräftig ausfallen», sagte CEO Reinhard Lange in einem Interview.


Die rote Laterne hielten bei Handelsschluss Lonza (-2,2%). Die ZKB hat aufgrund einer möglichen Akzentuierung der Wachstumsschwäche den Titel auf «Marktgewichten» von bisher «Übergewichten» zurückgestuft.


Im breiten Markt haussierten u-blox (+12,3%). Der GPS-Hersteller hat das chinesische Telekom-Unternehmen Gionee Communications als Kunden für seine GPS-Empfänger-Chips gewonnen.


Rieter stiegen um 0,5%. CEO Hartmut Reuter glaubt weiter an die Dualstrategie (Textil, Automotive) seines Konzerns, wie er in einem Zeitungsinterview bekräftigte.


Bei Conzzeta (-0,6%) hat die Rezession tiefe Spuren hinterlassen, der Umsatz des Unternehmens ist in den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2009 eingebrochen. Die Bank Vontobel erwarten nun beim Umsatz in diesem Jahr einen Rückgang um mindestens 30%. (awp/mc/pg/33)

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