CH-Verlauf: Abwärtstrend hält an – Finanzwerte unter Druck

Swiss Re steigen erneut in tief rote Bereiche ab. Leicht stützend wirken sich dagegen die Aufschläge bei den Titeln der Pharmaschwergewichte Novartis und Roche aus.


Derzeit herrsche das Motto «Rette sich wer kann!» vor, sagte ein Händler. Die Verunsicherung am Markt sei sehr gross. Aus charttechnischer Sicht rechne er mit einer Stabilisierung zwischen 8’000 bis 8’100 Punkten, ab da könnte sich dann auch eine Gegenbewegung ergeben. Gerüchte über weitere Abschreibungen im Zusammenhang der US-Kreditkrise seien derzeit allgegenwärtig, ohne aber wirklich konkrete Hinweise zu enthalten.


Der SMI büsst bis um 11.40 Uhr 1,63% oder 135,63 Einheiten auf 8’203,32 Punkte ein. Der Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 1,99% auf 1’239,49 Punkte und der Swiss Performance Index (SPI) gibt 1,71% auf 6’679,15 Zähler nach.


Swiss Re notieren 4,7% auf 81,10 CHF tiefer. Der Rückversicherer sieht «grundsätzlich keine Notwendigkeit» die Strategie für den Unternehmensbereich Financial Services zu ändern, wie CEO Jacques Aigrain in einem Interview sagte. Risiken aus komplexen Kreditgeschäften sollen ’noch kurzfristiger und stärker› beobachtet werden. Vorerst sei nicht mit einer nachhaltigen Kurserholung zu rechnen, schreibt ein Analyst. JP Morgan und Credit Suisse haben das Kursziel für die Valoren zurückgenommen.


Das Schlusslicht im SMI ist Julius Bär mit -5,2% auf 84,45 CHF. Die weiteren Bankentitel verzeichnen ebenfalls deutliche Verlust. UBS (-3,3% auf 48,86 CHF) und Credit Suisse (-3,3% auf 62,30 CHF) haben ihre Verlust leicht ausgebaut. Goldman Sachs hat die Titel der CS auf ‹Sell› von ‹Neutral› zurückgenommen und das Kursziel gesenkt.


Die Versicherer Bâloise (-1,9% auf 106,40 CHF), Swiss Life (-2,0% auf 298,75 CHF) und ZFS (-2,1% auf 299,00 CHF) können sich dem negativen Sog nicht entziehen und notieren alle im Minus.


Einbussen von mehr als 4% müssen Clariant und Swatch (beide -4,7% auf 10,10 CHF und 81,10 CHF) hinnehmen.


Im Plus zeigen sich hingegen die Valoren der beiden Medtechunternehmen Nobel Biocare (0,8% auf 325,50 CHF)und Synthes (0,4% auf 133,20 CHF).


Die beiden Pharmakonzerne Roche (+0,4% auf 200,60 CHF) und Novartis (+0,1% auf 58,40 CHF) tendieren ebenfalls im positiven Bereich. Roche hat bei der US-Zulassungsstelle FDA die Zulassung für Actemra zur Behandlung von rheumatoider Arthritis beantragt. Dies sei ein wichtiger Schritt, der die starken Wachstumserwartungen stütze, schreibt ein Analyst. Novartis hingegen hatte am Dienstag einen Antrag für eine erweiterte Zulassung von Zometa bei der europäischen Arzneimittelbehörde (EMEA) wieder zurückgezogen.


Im SLI gehört OC Oerlikon (-4,5%) weiterhin zu den deutlichsten Verlierern, gefolgt von Geberit (-3,3%). Die geringsten Abgaben verzeichnen Petroplus und SGS (beide -1,4%).


In der zweiten Reihe stürzen Mach Hitech bei dünnem Volumen in die Tiefe. Die Titel geben 23,5% nach. Meyer Burger (-9,2%) notieren etwas besser als im frühen Geschäft. Spitzenreiter bleiben Newron mit einem Plus von 13,8%.


Allreal hat vorbörslich die Konditionen für ihre angekündigte Kapitalerhöhung mitgeteilt. Bei Ausübung aller Bezugsrechte ergibt sich für die Gruppe ein Gesamtvolumen von rund 180 Mio CHF. Die Aktien verlieren 1,2%. (awp/mc/pg)

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