CH-Verlauf: Festere Tendenz – Novartis weiter mit Kursverlusten

Die Anleger richten sich aber bereits auf anstehende Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen aus den USA. Erwartet werden Angaben zu den US-Hypothekenanträgen sowie etwa die Geschäftszahlen des Telekomriesen AT&T oder des Flugzeugbaueres Boeing. Ausserdem wird am Abend die Notenbank Fed den Leitzins aller Voraussicht nach in der Nähe der Nulllinie belassen. Allerdings seien Aussagen zu anderen Massnahmen, wie zum Beispiel Wertpapierkäufe durch das Fed («Quantitative Easing»), von Interesse, hiess es.


Bis um 12.00 Uhr steigt der SMI um 39,59 Punkte bzw. 0,74% auf 5’388,50 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steht mit 2,15% höher bei 765,93 Punkten und der breite SPI gewinnt 0,78% auf 4’444,44 Punkte.


Die Bluechips werden weiterhin von den Banken und Assekuranzen angeführt. Am deutlichsten steigen CS (+9,8% auf 31,98 CHF) und Swiss Re (+9,5% auf 31,92 CHF). Aber auch UBS (+5,2% auf 15,20 CHF), Julius Bär (+5,2% auf 36,18 CHF) oder ZFS (+4,0% auf 212,00 CHF) sind weit vorne zu finden. Der Finanzsektor profitiere von den Plänen der US-Regierung, eine «Bad Bank» für toxische Wertpapiere zu errichten, schon die Finanzwerte in den USA und Asien hätten darauf mit Kursgewinnen reagiert, heisst es im Handel. Zudem hat der PLATOW-Bericht über einen sehr guten Start ins neue Jahr 2009 der Deutschen Bank berichtet.


Grössere Gewinne sind auch bei konjunktursensitiven Titeln wie ABB (+5,6% auf 14,99 CHF), Syngenta (+4,4% auf 232,10 CHF) oder Holcim (+4,2% auf 48,66 CHF) zu sehen. Dabei bleibt die negative Branchenstudie zum Zementmarkt von Société Générale bei Holcim praktisch ohne Auswirkungen.


Swisscom (+1,0% auf 373,00 CHF) wurden vom Aktienresearch der Citigroup in ihre Global Preferred Stock List aufgenommen. Die Aktie kann von diesem Schritt leicht profitieren. Die Kursziele der Luxusgüteraktien von Swatch (+3,4% auf 132,20 CHF) und Richemont (+0,4% auf 17,30 CHF) wurden von Goldman Sachs den derzeitigen Umständen angepasst. Für beide Titel wurde die Kaufempfehlung bestätigt. Swatch wird am (morgigen) Donnerstag Angaben zum Umsatz machen.


Auf der Gegenseite geben Novartis (-3,1% auf 49,84 CHF) deutlich nach, zwischenzeitlich lagen die Titel gar mit über 5% im Minus. Der Geschäftsausweis 2008 konnte weder beim Umsatz noch auf den Stufen EBIT und Reingewinn den Markterwartugen vollumfänglich gerecht werden. Noch stärker als der etwas enttäuschende Bericht dürften aber Händlern zufolge Zulassungsverzögerungen beim Meningitisimpfstoff Menveo auf den Kurs drücken.


Die Konkurrenzpapiere von Roche (-1,3% auf 163,30 CHF) leiden ebenfalls unter den enttäuschenden Novartis-Zahlen. Roche wird am 4. Februar den Geschäftsbericht der Öffentlichkeit vorlegen. Heute hat der Aktionärspool den Bindungsvertrag für die Inhaberaktien auf unbegrenzte Zeit verlängert, was vom Markt grösstenteils erwartet wurde, grundsätzlich aber als positiv angesehen wird.


Clariant (-0,2% auf 5,91 CHF) und Lonza (+1,3% auf 109,70 CHF) tendieren nach dem gestrigen deutlichen Kursanstieg uneinheitlich. Dabei haben die Analysten des Finanzinstituts ING das Kursziel von Clariant auf 5 von zuvor 6 CHF zurückgenommen und die Verkaufsempfehlung bestätigt. Das Lonza-Rating wurde von der Bank Vontobel auf HOLD von zuvor BUY gesenkt.


Im breiten Markt steigen Winterthur Technologies nach dem Umsatzausweis und einem schwächeren Handelsstart mittlerweile um 3,6% an. Schweiter musste Kurzarbeit einführen und so geben die Aktien um 1,4% nach.


Gestern nach Börsenschluss gab Sika (+3,8%) die Akquisition des britischen Flüssigfolien-Herstellers Iotech bekannt. Die Übernahme wird in Expertenkreisen begrüsst.


Am meisten gewinnen aber Kardex (+10,9%) dazu, Quadrant (+7,8%) und Georg Fischer (+7,4%) gehören ebenfalls zu den grössten Gewinnern. Auf der Gegenseite geben Harwanne (-9,8%), Dufry (-9,4%) und Comet (-7,8%) stark nach. (awp/mc/pg/20)

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