CH-Verlauf: Gewinne auf hohem Niveau ausgebaut

Eine Gegenbewegung sei zwar zu erwarten gewesen, dass sie aber so kräftig und bisher nachhaltig ausgefallen sei, habe viele am Markt überrascht; grundsätzlich habe sich an der Stimmung nämlich nichts geändert.


Allenfalls stütze auch das sogenannte «Window Dressing» etwas, also Käufe zum Quartalsende, erklärte der Händler weiter. Nun richte sich der Blick der Anleger vermehrt nach Amerika, wo mit dem Case-Shiller-Hauspreisindex, dem Einkaufsmanager Chicago und dem Index des Verbrauchervertrauens März eine ganze Reihe neuer Konjunkturnachrichten anstehen.


Bis um 11.55 steigt das Blue-Chips-Barometer SMI um 104,03 Punkte bzw. 2,19% auf den Stand von 4’849,79 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 2,02% auf 680,80 Zähler, der breite SPI 1,98% auf 4’077,61 Punkte.


Die Finanzwerte behaupten sich weiterhin an der SMI-/SLI-Tabellenspitze und vollziehen damit einen ähnliche Gegenbewegung wie der Gesamtmarkt; am Vortag war der Sektor unter deutlichem Verkaufsdruck. Besonders stark halten sich derzeit Swiss Life (+6,1% auf 78,75 CHF), Swiss Re (+5,6% auf 17,75 CHF), UBS (+4,5% auf 10,60 CHF) und CS (+3,1% auf 32,92 CHF).


Julius Bär steigen um 2,1% auf 27,56 CHF. Der Verwaltungsrat der Bank hat Boris Collardi zum künftigen CEO gewählt; Collardi ist derzeit als Chief Operation Officer (COO) tätig und wird Johannes de Gier am 1. Mai 2009 in dessen Funktion als CEO ablösen. Die Ernennung eines neuen CEO sorge nun sowohl intern als auch extern für mehr Sicherheit, hiess es am Markt.


Zu den grössten Kursgewinnern zählen auch Swatch (+4,0% auf 135,20 CHF), Adecco (+3,2% auf 36,14 CHF), Richemont (+3,0% auf 17,51 CHF) oder ABB (+2,8% auf 15,62 CHF).


Kräftige Aufschläge schreiben auch Novartis (+2,6% auf 42,78 CHF); der Pharmakonzern hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für Afinitor (Everolimus) zur Ersttherapie von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs erhalten sowie die Zulassung für den Impfstoff Ixiaro gegen japanische Hirnhautentzündung (Enzephalitis). Die ebenfalls als defensive gewerteten Roche (+1,9% auf 153,90 CHF) und Nestlé (+1,4% auf 37,92 CHF) halten sich etwas unter dem Marktdurchschnitt.


OC Oerlikon (+2,0% auf 36,72 CHF) sind inzwischen in die Gewinnzone vorgestossen und machen damit zumindest einen Teil der herben Vortagesverluste wett; am Wochenende hatte Grossaktionär Viktor Vekselberg verlauten lassen, eine Fusion von Sulzer und Oerlikon sei aus finanziellen Gründen ausgeschlossen.


Auf der Gegenseite positionieren sich Givaudan (-3,8% auf 577,00 CHF) mit den grössten Verlusten. Die UBS hat ihr Rating für den Titel des Aroma- und Riechstoffherstellers auf «Neutral» von «Buy» gesenkt und das Kursziel deutlich zurückgestuft. Gleichzeitig hat die Bank das Unternehmen auch von der «Swiss Top 10 list» gestrichen und durch die Valoren des SPI-Unternehmens Georg Fischer ersetzt; letztere haussieren um 5,1%. Givaudan wird am Freitag als erster Blue-Chip über den Umsatz-Verlauf des ersten Quartals berichten. Neben Givaudan schreiben derzeit nur noch Actelion (-0,3% auf 50,90 CHF) Verluste.


Am breiten Markt steigen Basilea um 5,1%. Das Biotech-Unternehmen hat einen Zulassungsantrag für das Medikament Toctino in 13 zusätzlichen EU-Staaten eingereicht. ADB gewinnen 3,4%; das Unternehmen hat seine Zusammenarbeit mit der israelischen Yes verstärkt. Sulzer rücken um 1,0% vor. Die Beteiligungsgesellschaft Renova um Viktor Vekselberg hat ihren (direkten) Anteil am Industriekonzern erhöht.


Nach Zahlen zurückgestuft werden Bobst (-5,3%), Quadrant (-5,0%) oder Esmertec (-0,3%). Noch nicht gehandelt oder kaum verändert notieren nach Zahlen Crealogix, Métraux, CPH, Perrot Duval oder Dätwyler (+2,7%).


Carlo Gavazzi verlieren 4,4%. Die Gruppe hat den Geschäftsbereich Computing Solutions für 5,75 Mio EUR veräussert. Bei Feintool kommt es zu grösseren Veränderungen in der Unternehmensstruktur und im Management; die Aktie ist ebenfalls noch nicht gehandelt. (awp/mc/pg/22)

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