CH-Verlauf: Gewinnmitnahmen zum Wochenschluss

Mit einem Plus von bis dato mehr als 10% dürfte der März 2009 als einer der erfreulichsten in die Geschichtsbücher eingehen, hiess es etwa in einem Kommentar der Bank Vontobel.


Allerdings seien die Volumen zum Wochenschluss sehr dünn, der Markt plätschere aufgrund fehlender News einfach so ein bisschen dahin, so der Händler. Vermutlich werde sich daran heute nichts mehr gross ändern. Einige Impulse könnten am Nachmittag höchstens noch von der US-Industrieproduktion sowie dem Michigan-Index für das Verbrauchervertrauen ausgehen.


Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 12 Uhr 41,26 Punkte bzw. 0,8% tiefer auf dem Stand von 4’925,48 Punkten. Gegenüber dem Vorwochenschluss ist dies aber immer noch ein Plus von gegen 3%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert am Freitag 1,27% auf 696,67 Zähler, der breite SPI 0,70% auf 4’140,28.


Grösster Verlierer unter den Blue Chips sind am Mittag UBS (-7,2% auf 11,38 CHF). Einen Grund dafür gebe es eigentlich keinen, hiess es am Markt, es gebe aber einen gewissen «Switch» von UBS in die Titel der CS, die allerdings auch im negativen Bereich tendieren (-1,7% auf 35,42 CHF).


Einige Neueinschätzungen oder Kurszieländerungen von Analysten bewegen heute den einen oder anderen Titel. So büssen etwa die Aktien von Nobel Biocare 4,8% auf 19,04 CHF ein. Die US-Bank JP Morgan hat das Rating für den Titel auf «Neutral» gesenkt mit einem Kursziel von 23 CHF. Als Grund nennt die Bank allerdings weniger fundamentale Gründe, als die Tatsache, dass die Aktie seit Veröffentlichung der Viertquartalszahlen 17% zugelegt haben. Aber auch Julius Bär, ZFS, Baloise oder Actelion verlieren zum Teil deutlich über 2%.


Grösste Gewinne unter den Blue Chips sind Kühne+ Nagel (+2,8% auf 65,80 CHF), Adecco (+1,4% auf 36,96 CHF) und Petroplus (+1,4% auf 17,16 CHF), ebenfalls ohne fundamentale News dazu.


Holcim steigen 0,8% auf 43,34 CHF. Der Baustoffkonzern hat über die erfolgreiche Platzierung einer Anleihe über 500 Mio EUR berichtet. Damit seien im laufenden Jahr bereits rund 1,7 Mrd CHF refinanziert und die Liquidität über dem Zielwert von 5,3 Mrd CHF gehalten worden, hiess es zudem.


Die defensiven und gleichzeitig schwergewichtigen Werte entwickeln sich uneinheitlich. Während Nestlé (-0,5%) und Novartis (-0,1%) knapp im Minus liegen, legen Roche nach der jüngst gelungenen Übernahme von Genentech 1,2% zu.


Auch im breiten Markt sind kaum Unternehmensnews vorhanden. Jahresresultate gibt es einzig von Interroll (+0,5%). Der Logistiker habe dem konjunkturellen Abschwung getrotzt und einen «erfreulichen» Zahlenausweis präsentiert, der die Erwartungen der Analysten übertroffen habe, heisst es dazu bei Vontobel. Sulzer (-1,4%) hat zudem eine Übername der Division Chemtech bekannt gegeben; es ist allerdings eine relativ kleine Akquisition und wird nur 1% zum Konzernumsatz beitragen.


Grössere Avancen sind u.a. bei Meyer Burger (+7,7%) oder Orascom (+6,0%) zu sehen, die beide diese Woche Zahlen veröffentlicht haben. (awp/mc/pg/20)

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