CH-Verlauf: Schwächer bei stetem Auf und Ab

Die jüngste Abwärtsbewegung wird von schwachen Zahlen der amerikanischen Supermarkt-Kette Wal Markt begleitet.


Die zwischenzeitlichen Gewinne seien wohl auf Short-Eindeckungen zurückzuführen, erklärte ein Händler in Zürich. An der grundsätzlich schlechten Stimmung habe sich aber nichts geändert. Die am Vormittag publizierten Daten zur Teuerung in der Eurozone und der Schweiz weisen auf einen weiter abnehmenden Teuerungsdruck hin und damit auf die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen. Dies hat den Markt bisher allenfalls höchstens kurzfristig beeinflusst.


Der SMI verliert bis um 12.25 Uhr 37,08 Punkte bzw. 0,65% auf 5’665,78 Punkte (bisherige Spannweite rund 110 Punkte). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,87% auf 782,67 Punkte nach und der breite SPI 0,78% auf 4’665,0 Punkte.


Swiss Life (-7,1% auf 81 CHF), nach der gestrigen Gewinnwarnung, und ZFS (-5,2% auf 204,70 CHF), nach den am Morgen vorgelegten Neunmonatszahlen, bilden derzeit das Schlussduo im SMI. Die Zahlen von ZFS wurden als solid bezeichnet, aber trotzdem mit einem teilweise negativen Unterton eher gemischt aufgenommen. Wenig Freude bereitet den Marktbeobachtern der Stopp des Aktienrückkaufprogramms.


Zu Swiss Life gab es nach dem gestrigen Minus von über 20% heute diverse Rückstufungen der Kursziele. Das Papier steht derzeit nur noch knapp über dem Tiefststand von 2003.


CS (-4,6% auf 30,54 CHF) und UBS (-3,6% auf 15,28 CHF) ergänzen die beiden Versicherungen zu einem Schlussquartett. Die Banken leiden unter den neuen Unsicherheiten für den Finanzsektor, welche sich nach den Äusserungen des amerikanischen Finanzministers Paulson ergeben haben. Gemäss Paulson sollen die zur Verfügung gestellten Mittel nun auch zur Stützung des Marktes für Konsumkredite verwendet werden.


UBS müssen zudem einen weiteren Justizfall in den USA verkraften, wo gegen gegen Raoul Weil, Chairman und CEO Global Wealth Management & Business Banking, Anklage erhoben wurde.


Von den SLI-Aktien geben Kühne+Nagel (-4,6% auf 63,80 CHF) oder Geberit (+3,3% auf 109 CHF) ebenfalls klar nach, wogegen OC Oerlikon (-0,5%) nach volatilem Verlauf derzeit wieder in der Nähe des Schlussstandes vom Mittwoch stehen.


An der Spitze halten sich Julius Bär (+3,6% auf 42,20 CHF) sowie Roche (+1,4% auf 168,80 CHF). Die gute Performance von Roche ist wohl weniger auf am Morgen präsentierte positive Studienresultate zu einem Wirkstoff zurückzuführen, als vielmehr auf den Status als sicheres Papier. Es gehören nämlich auch Novartis (+0,3% auf 57,20 CHF) zu den Gewinnern, während Nestlé (-0,6% auf 44,74 CHF) immerhin im Bereich des Gesamtmarktes halten.


Im breiten Markt verzeichnen Gottex derzeit ein Minus von 0,5% auf 3,90 CHF. Nachdem das Vermögensverwaltungsinstitut am Morgen bekanntgegeben hat, dass es im vierten Quartal zu weiteren Kapitalabflüssen gekommen ist, waren die Verluste aber schon bedeutend empfindlicher (Tagestief 3,31 CHF).


Unter Druck stehen auch EFG International (-12,1%), Winterthur Technologie (-9,5%) oder Bank Sarasin (-8,3%).


Demgegenüber verzeichnen Swissmetal (+19,5%) oder Orascom (+18,8%) massive Gewinne. Orascom erhält dabei von den am Morgen vorgestellten Neunmonats-Zahlen Rückenwind. (awp/mc/pg/21)

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