CH-Verlauf: Verluste weiter ausgebaut – Swatch im Fokus

Auffällig sind am heutigen Berichtstag vor allem die Valoren von Swatch. Die Aktien des Luxusgüterherstellers brechen nach negativen Kommentaren von verschiedenen Analysten regelrecht ein.


Konjunkturseitig zeigen sich die für den ZEW-Indikatoren befragten Finanzmarktexperten bezüglich der Entwicklung der Schweizer Konjunktur in den nächsten sechs Monaten weiter pessimistisch. Der Indikator hat sich zwar gegenüber dem Vormonat leicht verbessert, ist aber weiterhin auf sehr tiefem Niveau. Am Nachmittag stehen nun noch diverse Konjunkturdaten aus den USA an, die für neue Impulse sorgen könnten.


Bis um 11.45 Uhr verliert der SMI 84,41 Einheiten oder 1,44% auf 5’761,15 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 1,54% auf 808,73 Zähler und auch der breite Swiss Performance Index liegt mit 1,30% im Minus auf 4’724,32 Punkten.


Weiterhin deutlich unter Druck stehen die Aktien von Swatch (-9,5% auf 142,70 CHF). Neben der negativen Sektorstudie von Morgan Stanley gibt es gemäss Marktteilnehmern noch weitere belastende Kommentare von Nomura und Cheuvreux. Die Analysten von Morgan Stanley haben die Gewinnprognose für die europäischen Luxusgüterhersteller um durchschnittlich 43% gesenkt. Neu sehen sie das Kursziel bei 84,70 (200) CHF. Die Aktien der Konkurrentin Richemont (-3,9% auf 20,84 CHF) gehört ebenfalls zu den grössten Verlierern im SMI/SLI.


Verkauft werden auch die Finanzwerte. Die grössten Abgaben verzeichnen dabei Swiss Re (-3,2% auf 50,80 CHF). Credit Suisse, UBS, Julius Bär und Swiss Life verlieren alle zwischen 2,0 und 3,0%.


Einziger positiver Ausreisser sind Bâloise (+2,9% auf 75,30 CHF). Nach Angaben von CEO und Verwaltungsratspräsident Rolf Schäuble will der Versicherer trotz des ungünstigen wirtschaftlichen Umfelds und der Finanzkrise den Expansionskurs beibehalten. Eine Übernahme von Helvetia stehe aber nicht mehr zur Debatte, weil die Wettbewerberin dies nicht wolle.


Die Aktien von Swisscom (-0,2% auf 355,50 CHF) werden derzeit verkauft. CEO Carsten Schloter sagte in einem Interview, er rechne für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatz unter den angestrebten 12,3 Mrd CHF, das Betriebsergebnis dürfte aber mindestens 4,8 Mrd CHF betragen.


Die SMI-Schwergewichte Nestlé (-1,2% auf 42,30 CHF) und Novartis (-1,2% auf 56 CHF) stehen im Minus. Etwas besser halten sich Roche (-0,1% auf 169,60 CHF). Der Pharmakonzern hat heute verschiedenen positive Studiendaten vorgelegt. Darunter positive Daten zur Wirksamkeit von Mabthera bei der Behandlung wiederkehrender follikularer Leukämie sowie zu Herceptin, Xeloda und Avastin bei Brustkrebs.


Neuigkeiten gibt es aber derzeit vor allem aus der zweiten Reihe. Die Autozulieferer stehen weiterhin unter Druck. Angesichts des schwierigen Wirtschaftsumfelds haben am Mittwoch nun Tornos (+3,7%), Dätwyler (-2,5%) und sia Abrasives (+0,1%) die Einführung von Kurzarbeit angekündigt.


Gesucht sind am Mittwoch im breiten Markt die Aktien der Schaffner Holding (+12,9%). Das Unternehmen hat vorbörslich den Jahresabschluss 2008 publiziert und dabei die Erwartungen der Analysten getroffen. Analysten sprachen von einem «soliden» Ergebnis. Insbesondere der nach wie vor vielversprechende Ausblick stimme zuversichtlich.


Gekauft werden auch Partners Group (+8,8%). Die Gruppe hat den Gewinn von zwei weiteren Vermögensverwaltungsmandaten in der Gesamtsumme von insgesamt 300 Mio CHF bekannt gegeben. Die Gelder stammen gemäss Partners Group von einer Pensionskasse in England. (awp/mc/pg/21)


 

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