Chinesische Unternehmen müssen Transparenz verbessern

Neben der Kapitalbeschaffung sei der Börsengang in Deutschland für Firmen aus dem Reich der Mitte auch die Chance, sich zu multinationalen Unternehmen zu wandeln, sagte Yufang Guo, Chef des Investment- und Beratungshauses Dragon Fund China-Europe, der chinesische Unternehmen bei ihren Börsengängen unterstützt, am Mittwoch auf dem 11. Eigenkapitalforum der Deutschen Börse in Frankfurt.


Mangelnde Transparenz der Unternehmen
Die Chinesen müssten vor allem lernen, dass ein Börsengang nicht nur dem Unternehmen Geld einbringe, sondern auch die Anleger Interessen hätten, sagte Guo. Diese kritisierten häufig die mangelnde Transparenz der Unternehmen aus dem Reich der Mitte. Häufig gebe es aber auch Kommunikationsprobleme zwischen Investoren und Unternehmen, so Guo. In vielen Fällen würden den gleichen Worten unterschiedliche Bedeutungen beigemessen.


Kommunikation mit den Anlegern hat höchste Priorität
Dem stimmt auch John West von Tavistock Communications zu, der in London chinesische Unternehmen bei Börsengängen begleitet. Kommunikation mit den Anlegern habe höchste Priorität, sagte er. Denn westliche Investoren unterzögen chinesische Unternehmen meist einer kritischeren Prüfung als heimischen Firmen. Viele Investoren seien angesichts der ungewöhnlich hohen Wachstumsraten in China skeptisch. Es sei zwar schon etwas Pioniergeist notwendig, um in Unternehmen aus dem Reich der Mitte zu investieren, allerdings hätten sich Anleger auch schon an deutschen und amerikanischen Unternehmen die Finger verbrannt, sagte West.


Greater China Precision Components überrascht
Nach der Erfahrung von Andreas Grosjean von der VEM Aktienbank sind die Chinesen meist willens, die Regularien der deutschen Börsenaufsicht zu erfüllen. Greater China Precision Components , ein Hersteller von Komponenten von Mobiltelefonen, der sein Listing im Entry Standard für Ende November plant, habe ihn in Sachen Offenlegung zum Beispiel positiv überrascht.


Standards einhalten
Aber auch die beratenden Banken hätten ein Interesse daran, dass die chinesischen Unternehmen die Standards einhalten, sagte Grosjean. Andere chinesische Unternehmen versuchten, das Vertrauen der Anleger zu gewinnen, indem sie eine europäische Holding gründen und einen Verwaltungs- sowie einen Aufsichtsrat einsetzen, fügte Guo hinzu. (awp/mc/gh)

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