Chrysler vor Stunde der Entscheidung

Ein baldiger Abschluss des Gläubigerschutz-Verfahrens wäre ein von den meisten Experten beim Start vor gut einem Monat kaum erwarteter Erfolg. US-Präsident Barack Obama und Chrysler hatten eine Dauer von 30 bis 60 Tagen als Ziel ausgegeben. Auch der insolvente GM-Konzern könnte sich dann Hoffnung auf ein schnelles Verfahren machen, der Fall der bisherigen Opel-Mutter ist allerdings viel grösser und komplizierter.


Fiat kann noch aussteigen
Fiat soll zunächst 20 Prozent an dem drittgrössten US-Hersteller Chrysler übernehmen und später eine Option auf die Mehrheit haben. Allerdings können die Italiener noch bis zum 15. Juni aussteigen, wenn das Geschäft nicht bis dahin rechtlich sicher ist. Vorerst wird die Autogewerkschaft UAW im Tausch für Milliarden-Zugeständnisse die Mehrheit an Chrysler halten, die USA und Kanada den Rest.


Chrysler steht bei Gläubigern mit 7 Mrd Dollar in der Kreide
Das Berufungsgericht verhandelt am Freitag den Einwand eines Pensionsfonds im Bundesstaat Indiana. Er ist einer der Gläubiger, bei denen Chrysler mit knapp sieben Milliarden Dollar (5 Mrd Euro) in der Kreide steht. Der Fonds selbst hat Forderungen von 42 Millionen Dollar und sieht sich beim geplanten Schuldenverzicht benachteiligt. Die Gläubiger sollen insgesamt zwei Milliarden Dollar bekommen. Bereits am Donnerstag wollte der Insolvenzrichter endgültig über Widersprüche von Chrysler-Händlern entscheiden. Im Zuge der Sanierung will der Autobauer fast 800 Niederlassungen dicht machen – rund ein Viertel aller Händler. (awp/mc/ps/26)

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