Citigroup schneidet im 1. Quartal besser ab als erwartet

Interessantes Detail: Ohne die Aufwendungen für die staatlichen Rettungsprogramme in Höhe von knapp zweieinhalb Milliarden Dollar hätte die Citi zwischen Januar und März sogar ein Plus gemacht. Der Staat hatte die zu den grössten Verlierern der Finanzkrise zählende US-Grossbank vor dem Zusammenbruch gerettet.


Signal für allmähliche Erholung der Branche?
Die Citigroup ist bereits die vierte US-Grossbank, die bei den aktuellen Quartalszahlen deutlich besser abschneidet als vom Markt erwartet. Anleger sehen dies als Signal für den möglichen Start einer allmählichen Erholung der Branche in der nun schon fast zwei Jahre dauernden Finanzkrise. Entsprechend euphorisch war die Stimmung vor Börsenstart in den USA: Die Aktie der Citigroup sprang vorbörslich um mehr als zehn Prozent nach oben.


Erträge auf fast 25 Mrd. Dollar verdoppelt
Auch mit den Erträgen lag die Citigroup über den Marktschätzungen: Sie verdoppelten sich auf 24,8 Milliarden Dollar. Citigroup-Chef Vikram Pandit sagte, die Bank und die gesamte Branche hätten in den kommenden Quartalen wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise noch einige Herausforderungen zu meistern. Allein im ersten Quartal belasteten Kreditausfälle und die Risikovorsorge für faule Kredite die Citigroup mit rund zehn Milliarden Dollar. Während die Vermögensverwaltung für wohlhabende Kunden und das Firmenkundengeschäft besser abschnitt als im letzten Jahr, verbuchte die Citi im Kreditkartengeschäft und bei den Privatkunden deutliche Einbrüche.


Risiken werden weiter reduziert – striktes Kostenmanagement
Pandit betonte, die Bank werde die Risiken weiter reduzieren und sich auf striktes Kostenmanagement konzentrieren. Trotz der anhaltenden Herausforderungen sei er zuversichtlich, dass «die Bank als eines der stärksten Institute aus der Krise hervorgehen werde».


Rettungsaktionen über fast 350 Mrd. Dollar
Im vergangenen Jahr hatte die Citigroup einen Rekordverlust von fast 28 Milliarden Dollar eingefahren. Die enormen Hilfen und Garantien des Staates bei bisher schon drei Rettungsaktionen summieren sich auf fast 350 Milliarden Dollar. Der einst weltgrösste Finanzkonzern spaltet sich zu seiner Rettung gerade auf und will umfangreiche Bereiche verkaufen. Der Staat will künftig als grösster Anteilseigner bis zu 36 Prozent an dem Institut halten./sb/fd (awp/mc/pg/20)

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