ComCom erwartet keinen neuen Player im Mobilfunk

Die Rahmenbedingungen des Auktionsverfahrens sollen für Transparenz sorgen und alle Telekomanbieter gleich behandeln. Versteigert wird das gesamte Spektrum, was auch Risiken birgt. «Wir wollen nicht, dass die Swisscom den ganzen Laden aufkauft», begründete Furrer diesbezügliche Einschränkungen beim Frequenzerwerb. Sollten alle Blöcke versteigert werden, fliessen dem Bund mindestens 640 Mio CHF zu. Dies sei eine «anständige Einnahme», betonte Furrer. Für die ComCom gehe es aber nicht primär um einen hohen Auktionserlös. Vielmehr wolle der Regulator eine hohe Qualität, die gute Versorgung der Konsumenten sowie möglichst günstige Mobilfunkangebote sicherstellen.


«Letztes Wort im Telekomsektor noch nicht gesprochen»
Furrer sprach sich erneut für eine teilweise Änderung des Gesetzesrahmens im Telekomsektor aus. Es würde genügen, drei bis vier Punkte beim Fernmeldegesetz zu ändern, um wesentliche Dinge zu verbessern, sagte der ComCom-Chef. Er trat Befürchtungen entgegen, dass eine Teilrevision für Unsicherheit sorgen und Investitionen gefährden würde. Das Parlament beschäftige sich die meiste Zeit mit Anpassungen bestehender Gesetze. «Ich bin überzeugt, dass wir das hinkriegen», zeigte sich Furrer überzeugt. Das letzte Wort sei im Telekomsektor noch nicht gesprochen.


Lohnender Ausbau der Glasfasernetze
Der Bau der Glasfasernetze dürfte sich unterdessen für die beteiligten Unternehmen langfristig auszahlen, so Furrer weiter. Schliesslich gehe es den Elektrizitätswerken auch um Versorgungsfragen. Wenn man in den nächsten fünf bis zehn Jahren keine Amortisation erwarte und Standortfragen einbeziehe, dann sei das Glasfasernetz rentabel. «Wir kommen ohnehin nicht darum herum», erklärte der ComCom-Chef. Schliesslich nehme der Bedarf nach Bandbreiten stetig zu.


EWs nicht verpflichtet, mit Swisscom zu bauen
Für die Swisscom sei die Kooperation mit den Elektrizitätswerken die günstigere Variante gegenüber dem Alleinbau. Allerdings könnten auch die Verantwortlichen in der Strombranche rechnen, sagte der ComCom-Chef. Die Elektrizitätswerke seien schliesslich nicht verpflichtet, mit der Ex-Monopolistin zu bauen. Neben der Rentabilität gibt es weitere offene Frage beim Glasfaserbau. Dazu zählt, dass die Elektrizitätswerke die Investitionen mit Gewinnen aus dem Stromgeschäft finanzieren könnten. Es gebe Lösungen, um solche Quersubventionierungen zu vermeiden und Strommarktregulator sei in diesem Bereich aktiv, sagte Furrer.


Schnelles mobiles Internet für Landgebiete
Mit welcher Technologie der Kunde die höheren Bandbreiten bekomme, sei diesem letztlich egal, betonte er. Der ComCom-Chef rechnet damit, dass Städte künftig vor allem mit Glasfasernetzen und über das Angebot der Kabelnetzbetreiber versorgt werden. In kleineren Städten stünden neben den TV-Kabelnetzen auch mobiles Breitband der nächsten Generation im Vordergrund. Ländliche Gebiete könnten laut Furrer dagegen nur über schnelles mobiles Internet versorgt werden. (awp/mc/ps/12)

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