Commerzbank: Banker klagen auf Boni-Zahlungen

Wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete, betrage die höchste Einzelforderung 1,66 Millionen Euro. Ausserdem machten die Banker, von denen einige heute nicht mehr für Dresdner Kleinwort arbeiten, auch Zinsansprüche geltend. Ursprünglich habe bei Dresdner Kleinwort für 2008 ein Bonus-Topf von 400 Millionen Euro bereitgestanden, hiess es. Angesichts des Gewinneinbruchs im Zuge der Finanzkrise seien die Boni dann von der Commerzbank auf ein Bruchteil zusammengestrichen worden.


Commerzbank gibt weitere fünf Mrd Euro an Staatsgarantien zurück
Die Commerzbank will weitere fünf Milliarden an Staatsgarantien zurückgeben. Damit reduziere sich die Summe der vom Staat gegebenen Garantien auf fünf Milliarden Euro, sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing am Mittwoch in Frankfurt auf der «Handelsblatt»-Tagung «Banken im Umbruch». Die Pläne sollten dem Bankenrettungsfonds SoFFin demnächst vorgestellt werden.


«Refinanzierung für 2009 steht»
Anfang August hatte die Commerzbank bereits die Rückzahlung von fünf Milliarden Euro an Staatshilfen angekündigt. Die Refinanzierung für das komplette Jahr stehe und die Kundeneinlagen seien so hoch, dass die Garantien des Bankenrettungsfonds SoFFin vorzeitig zurückgegeben werden könnten, hiess es damals. Insgesamt hatte die Commerzbank 15 Milliarden Euro vom Bankenrettungsfonds SoFFin erhalten. Hinzu kam eine Kapitalspritze in Höhe von 18 Milliarden Euro, die die Commerzbank spätestens ab 2012 zurückzahlen will.


Blessing: Banker ziehen sehr wohl Lehren aus der Krise
Die Banker haben nach Meinung von Commerzbank-Chef Martin Blessing 360 Tage nach der Lehman-Pleite ihre Lehren gezogen. «Es wäre mir nie in den Sinn gekommen zu sagen, Banken hätten nichts aus der Krise gelernt. Natürlich haben wir das», sagte Blessing am Mittwoch in Frankfurt auf der «Handelsblatt»-Tagung «Banken im Umbruch» und antwortete damit indirekt auf die Kritik seines . Es habe zahlreiche extern und interne Korrekturen gegeben. So beschäftige sich die Branche viel mehr mit Liquiditätsmanagement. «Das gleiche gelte für das Kreditgeschäft.»


Stabiles Geschäftsmodell gefragt
«Eine der Lehren aus der Krise ist ganz klar, wir brauchen ein stabiles Geschäftsmodell», sagte Blessing. Das sei im Falle der Commerzbank das Privat- und Firmenkundengeschäft aber auch Mittel- und Osteuropa. Andere Bereiche wie die Schiffsfinanzierung wolle die Bank dagegen reduzieren. Auch Problemportfolios würden sukzessive abgebaut. Beim Abbau der Risikoportfolien habe die Commerzbank aber nichts zu verschenken. Auch ein Verkauf des Mittel- und Osteuropageschäfts stehe nicht zur Debatte.


Krise zu kurz gewesen?
Blessing hatte erst vor einer Woche selbst Zweifel daran geweckt, dass die Branche etwas gelernt habe. Die Krise sei vielleicht zu kurz gewesen, um wirklich fundamentale Änderungen zu erreichen, hatte er auf der «Zeit»-Bankenkonferenz gesagt. Der Ehrgeiz erlahme schon wieder, so seine Warnung. Deutsche-Bank-Chef Ackermann hatte ihn daraufhin auf der «Handelsblatt»-Tagung angegriffen: «Ja, es gibt leider Bankenvertreter, die so tun, als ob die Banken noch nichts dazugelernt haben.» (awp/mc/ps/09)

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