Credit Suisse ZEW Indikator wieder im positiven Bereich

Der Index zur Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage blieb im Juni praktisch unverändert bei -67.7 Punkten (+0.9 Punkte). Die Inflationserwartungen sind im Juni erneut deutlich angestiegen und der entsprechende Index erhöhte sich um 30.5 Punkte auf den Stand von 22.6 Punkten. In der Sonderfrage wurden die Finanzmarktexperten unter anderem gefragt, zu welchem Zeitpunkt die Zentralbanken die Zinsen voraussichtlich wieder anheben werden. Der grösste Anteil der Befragten (57%) ging davon aus, dass es bereits im ersten Halbjahr 2010 zu ersten Zinserhöhungen kommen wird. Ein Drittel der Experten erachtet das zweite Halbjahr 2010 für den wahrscheinlicheren Termin.


Zuversicht wächst
In der jüngsten Umfrage des Schweizer Finanzmarkttests haben sich die Prognosen der Experten zur mittelfristigen wirtschaftlichen Dynamik in der Schweiz weiter aufgehellt. Etwa ein Drittel der befragten Finanzmarktexperten halten demnach eine Konjunkturverbesserung in den nächsten sechs Monaten für wahrscheinlich. Der Anteil der Experten, die auf Halbjahressicht eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage erwarten, ist leicht auf knapp 23% gefallen. Knapp die Hälfte der Analysten (45.1%) erwartet aber keine Veränderungen in der mittleren Frist. Der Credit Suisse ZEW Indikator steigt somit um 13.6 Punkte auf 9.7 Punkte und notiert erstmals seit September 2006 wieder im positiven Bereich. Bei der Beurteilung der derzeitigen wirtschaftlichen Situation dominiert hingegen weiterhin eine äusserst negative Einschätzung. 67.7% der Analysten bewerten die derzeitige Schweizer Wirtschaftslage als «schlecht» und 32.3% als «normal». Keiner der Experten erachtet die Konjunktursituation als «gut». Der Saldo steigt jedoch leicht um 0.9 Punkte auf ?67.7 Punkte.


Keine Veränderungen bei kurzfristigen Zinsen erwartet
Bei den kurzfristigen Zinsen geht das Gros der Analysten (87.1%) von einem gleichbleibenden Niveau aus. Der Saldo sinkt auf 6.5 Punkte (?5.3 Punkte). Der Saldo für die Zinsdifferenz, in Bezug auf die kurzfristigen Zinsen zwischen der Schweiz und dem Euroraum, steigt um 12.6 Punkte auf ?3.4 Punkte. Mit 70% der Umfrageteilnehmer prognostiziert die Mehrheit weiterhin keine Veränderung der Zinsdifferenz. Auch die Prognosen für die langfristigen Zinsen veränderten sich kaum. Bezüglich dieser hält die Mehrheit der Analysten (61.3%) eine Erhöhung für das wahrscheinlichste Szenario. 29% erwarten weiterhin keine Veränderung und 9.7% der Befragten gehen von einer Verringerung aus. Der Saldo steigt im Vergleich zum Vormonat leicht um 6.5 Punkte auf 51.6 Punkte.


Hoffen auf steigende Aktienkurse
Bezüglich des SMI herrscht eine positive Stimmung unter den Analysten. So erwartet der Grossteil der Experten (67.7%) steigende Aktienkurse. Nur 12.9% erwarten ein Sinken des Schweizer Leitindex. Der zugehörige Saldo steigt um 32.3 Punkte und notiert aktuell bei 54.8 Punkten.


Ölpreis auf Jahreshöchststand
Der Preis für Rohöl (Nordsee Brent) erreichte diesen Monat vorübergehend die Marke von USD 73 pro Fass. Fast die Hälfte der Analysten (48.4%) prognostiziert einen weiteren Anstieg des Ölpreises. 35.5% erwarten keine Veränderung in der mittleren Frist und nur 16.1% der Befragten rechnen mit sinkenden Rohölpreisen. Bei den Goldpreisen hingegen herrschen weiterhin grosse Differenzen unter den Experten. 32.3% der Finanzmarktexperten erwarten weiter steigende Goldpreise, während 35.5% der Analysten einen weiteren Anstieg für unwahrscheinlich erachten.


Gewinnerwartungen hellen sich auf
Bezüglich der Gewinnsituation der Unternehmen zeichnet sich diesen Monat eine leichte Aufhellung ab. So erwarten 16.1% (+6.1 Prozentpunkte) der Befragten eine Verbesserung der Gewinnsituation auf Halbjahressicht. Der Anteil der Experten, die eine Verschlechterung der Gewinnsituation prognostizieren, schrumpfte im Juni um 10.8 Punkte auf 45.2 Punkte. Für die kommenden Monate erwarten die Schweizer Finanzmarktexperten eine Verschlechterung der Situation auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Eine Mehrheit von 96.8% der Analysten hält einen Anstieg der Arbeitslosenrate in der mittleren Frist für das wahrscheinlichste Szenario. Der zugehörige Saldo notiert bei 96.8 Punkten.


Sonderfrage zu wirtschaftlicher Erholung
Im Rahmen der Sonderfrage wurden die Teilnehmer des Finanzmarkttests Schweiz zu ihren Einschätzungen bezüglich des Verlaufs der wirtschaftlichen Erholung befragt. Die Hälfte der Experten gehen davon aus, dass es nach der derzeitigen Erholung zu einer erneuten Korrektur kommen wird («W»), während gut ein Viertel der Befragten von einer «U-förmigen» Erholung ausgeht. (cs/mc/ps)

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