Detailhandel mit 75 Mrd. Franken Wertschöpfung und 881’000 Beschäftigten

Rund 75 Mrd CHF Wertschöpfung oder 16% des Schweizer Bruttoinlandprodukts seien direkt oder indirekt auf den Detailhandel zurückzuführen, sagte Christoph Koellreuter, Direktor der Wirtschaftsforschungsstelle BAK Basel Economics, anlässlich der Präsentation einer Studie über die volkswirtschaftliche Bedeutung des Detailhandels für die Schweiz.


52 Mrd. Franken durch vorgelagerte Branchen
23 Mrd CHF gehen direkt auf den Detailhandel zurück, sagte Koellreuter. 52 Mrd CHF werden indirekt durch die vorgelagerten Branchen wie Grosshandel, Nahrungsmittelindustrie oder Landwirtschaft und Verkehr generiert. Pro CHF im Detailhandel erwirtschaftete Wertschöpfung entstehe zusätzlich 2,3 CHF Wertschöpfung in anderen Branchen, erklärte Koellreuter.


Drittgrösste Arbeitgeberbrache
Der Detailhandel ist der drittgrösste Arbeitgeberbranche, nach dem Gesundheits- und Sozialwesen und nach den unternehmensspezifischen Dienstleistungen.


Jeder 5. Erwerbstätige im Umfeld des Detailhandels
Rund 348’000 Menschen arbeiten im Detailhandel – 200’000 davon sind Frauen. 13% aller erwerbstätigen Frauen arbeiten im Detailhandel. Keine andere Branche hat einen höheren Anteil. Zudem weist der Detailhandel mit 40% die höchste Teilzeitquote auf und bietet am meisten Lehrlingsarbeitsplätze. Rund 14% aller Lehrlinge absolvieren ihre Berufslehre im Detailhandel. 533’000 Menschen arbeiten indirekt für den Detailhandel. Es sind mit rund 30% vor allem Arbeitnehmer in der Landwirtschaft. Damit arbeiten 881’000 Personen, also jeder fünfte Erwerbstätige, im Umfeld des Detailhandels.


Der Anteil der Arbeitnehmereinkommen beträgt rund 15% der gesamtwirtschaftlichen Arbeitnehmereinkommen. Dies entspricht einer Bruttolohnsumme von rund 43 Mrd CHF. Davon entfallen 15 Mrd CHF auf den Detailhandel im engeren Sinne und 28 Mrd CHF auf die anderen Branchen.


Milliardengewinne für den Staat
Auch der Staat profitiert vom Detailhandel. Laut Koellreuter gehen rund 5,6 Mrd CHF auf das Konto der Mehrwertsteuer, 6,2 Mrd CHF ergibt sich aus der Besteuerung der Beschäftigten und 1,8 Mrd CHF Steuern zahlen die Unternehmen selber.


35 % des Konsums zuhanden des Detailhandels
Rund 35% des gesamten Konsums in der Schweiz geht zuhanden des Detailhandels. Die Tendenz ist aber rückläufig. Vor 25 Jahren lag der Wert noch bei rund knapp 45%. Allerdings hat der Detailhandel in den vergangenen Jahren ein überdurchschnittliches Wachstum hingelegt. Während die Branche vor 25 Jahren noch schrumpfte, lag das Wachstum in den Jahren 2000 bis 2005 bei 1%. Das liegt über dem Wachstum der Gesamtwirtschaft.


Neue Interessengemeinschaft
Die Detailhandelsstudie wurde von BAK Basel Economics im Auftrag der neu gegründeten Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz (IG DHS) erstellt, hinter welcher die Schweizer Unternehmen Charles Vögele, Coop, Denner, Manor, Migros und Valora stehen. (awp/mc/pg)

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