Deutschland: IW sieht für Wirtschaft 2009 Talsohle

Im nächsten Jahr werde die deutsche Wirtschaft dann allenfalls um ein halbes Prozent zulegen. Erheblich für den Abwärtstrend verantwortlich seien die Exporte, die 2009 um rund 17 Prozent einbrechen dürften. In Westdeutschland schlage die Krise stärker durch als im Osten. 


Wirtschaft wird im ersten Quartal stärker schrumpfen als in Q4
Die deutsche Wirtschaft ist nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Axel Weber im ersten Quartal nochmals deutlich geschrumpft. «Blickt man auf die bislang vorliegenden Indikatoren, dürfte der BIP-Rückgang noch stärker ausgefallen sein als im Schlussquartal 2008», sagte Weber am Montag in Hamburg. Damals war die Wirtschaft um 2,1 Prozent geschrumpft. In diesen Zahlen schlägt sich laut Weber der hohe Offenheitsgrad der deutschen Wirtschaft nieder. Der aussergewöhnlich scharfe Einbruch des Welthandels mache sich hier bemerkbar.


«Gewisse Hoffnungsschimmer»
In den letzten zwei bis drei Monaten habe es «gewisse Hoffnungsschimmer» auf eine leichte Verbesserung des allgemeinen Umfeldes gegeben, sagte Weber. Nach dem «rasanten konjunkturellen Abschwung» erwartet er keine annähernd so kräftige Erholung. «Eine Hand voll Hoffnungsschimmer ist kein verlässliches Zeichen dafür, dass die Weltwirtschaft aus dem Gröbsten heraus ist.» Die Daten sagten zudem nichts über die Dynamik der weiteren Wirtschaftsentwicklung aus. Anpassungsprozesse im Zuge von Korrekturen an den Immobilien- und Finanzmärkten benötigten eine überdurchschnittliche lange Zeit. Dies zeige die Vergangenheit. «Dies gilt umso mehr, wenn sich das Zusammenspiel von negativen finanz- und realwirtschaftlichen Effekten wechselseitig verstärkt.»


Stabile Finanzmärkte als Voraussetzung für Aufschwung
Für Deutschland deuten die Frühindikatoren laut Weber darauf hin, dass sich die rezessive Tendenz zunächst fortsetzt, allerdings weniger stark als in den vergangen Monaten. Positive Wachstumsraten erwartet Weber nicht vor der zweiten Jahreshälfte des kommenden Jahres. «Ein konjunkturelle Aufschwung setzt in jedem Fall stabile Entwicklungen an den Finanzmärkten voraus, sowohl international als auch in Deutschland..» Hier seien die Anpassungsprozesse aber noch in vollem Gange. (awp/mc/ps/18)

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