Deutschland: Stärkstes Wachstum seit Wiedervereinigung

Nach der starken Erholung dank der Exportnachfrage dürfte der Zuwachs 2011 aber geringer ausfallen und 2,0 Prozent erreichen, berichteten auch die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» («FAZ») und das «Handelsblatt» unter Berufung auf Institutskreise vorab. Laut Gutachten werden im kommenden Jahr durchschnittlich weniger als drei Millionen Arbeitslose erwartet. Damit geht das international bewunderte «kleine Jobwunder» am deutschen Arbeitsmarkt weiter. Die Institute werden ihre Prognose kräftig anheben. In ihrem Frühjahrsgutachten hatten sie für 2010 mit 1,5 Prozent noch ein wesentlich geringes Wachstum vorhergesagt. Es wird erwartet, dass auch die Bundesregierung am Donnerstag kommender Woche ihre bislang vorsichtige Haltung aufgibt und die Wachstumsschätzung auf knapp unter drei Prozent anhebt. Im Krisenjahr 2009 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,7 Prozent eingebrochen.


Wachstum deutlich über EU-Durchschnitt  
Nun läge Deutschland mit einem Wachstum von 3,5 Prozent deutlich über dem Durchschnitt in Europa, das ohne die grösste Volkswirtschaft nur auf ein Wachstum von gut 1,0 Prozent komme, berichtete die «FAZ». Die Institute sähen aber auch die «weltwirtschaftlichen Risiken für die deutsche Wirtschaft», sagte eine mit dem Gutachten vertraute Person der Zeitung. In den USA verlaufe die Erholung nur schleppend. Risiken sehen die Ökonomen auch in China, wo sich in manchen Landesteilen eine Immobilienpreisblase aufbaue. In Europa sei die Staatsschuldenkrise noch nicht beendet, heisst es in dem Gutachten. Die Bundesregierung fordern die Wissenschaftler auf, die gute Konjunkturentwicklung zum Schuldenabbau zu nutzen. Aus der Griechenland- und Euro-Krise müssten die Lehren gezogen werden. Bereits 2011 könne Deutschland mit 2,7 Prozent wieder die Defizitgrenze des EU-Stabilitätspaktes einhalten.


IWF hebt Wachstumsprognose an
Zuletzt hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsschätzungen für Deutschland angehoben. Der Fonds rechnet in seinem Ausblick auf die Weltwirtschaft mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung in Deutschland von 3,3 Prozent in diesem Jahr, das sind 1,9 Prozentpunkte mehr als laut der bisherigen IWF-Schätzung. Für 2011 rechnet der Fonds dann mit einem Wachstum von 2,0 Prozent. Zu den acht Instituten zählen federführend das Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, das Kieler Institut für Weltwirtschaft, das Institut für Wirtschaftsforschung Halle sowie das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung in Essen. (awp/mc/ps/26)

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