Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen sinken deutlich

Die ZEW-Konjunkturerwartungen liegen damit erstmals seit langem wieder unter ihrem historischen Mittelwert von 27,4 Punkten. Es ist zudem der niedrigste Stand seit April 2009. Die vom ZEW befragten Finanzmarktexperten schätzen zwar die aktuelle Lage deutlich besser ein. Sie rechnen aber damit, dass sich die Konjunkturerholung zum Jahresende abschwächt. ZEW- Präsident Wolfgang Franz begründete die sinkende Zuversicht mit der Schuldenkrise und den damit verbundenen Sparprogrammen in vielen Ländern.


Positive Beurteilung der aktuellen Lage
Die aktuelle Lage wird angesichts positiver Zahlen aus der Industrie deutlich besser beurteilt. Der entsprechende Index stieg kräftig um 22,5 Punkte auf 14,6 Punkte, erstmals seit Juli 2008 liegt er damit wieder im positiven Bereich. Ähnlich ist das Bild für den Euroraum: Die Konjunkturerwartungen sanken um 8,1 Punkte auf 10,7 Punkte. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich dagegen um 14,3 auf minus 26,5 Punkte.


Abschwächung der Wirtschaft nur Frage der Zeit
In den kommenden Monaten dürfte der ZEW-Index weiter fallen und damit eine langsamere Gangart der Konjunktur signalisieren, sagte die Commerzbank voraus. Ein Ende der Erholung bedeute dies aber wohl nicht. In einer Studie der Grossbank UniCredit hiess es: «Die beiden ZEW-Komponenten sind ein klassisches Beispiel für eine bevorstehende Wende der deutschen Konjunktur». Eine Abschwächung der Wirtschaft sei nur eine Frage der Zeit und werde vermutlich um die Jahreswende herum einsetzen. (awp/mc/ss/25)

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