EMC erwartet 1 Mrd. Dollar aus Börsengang der Tochter VMware

Der Schritt soll laut EMC-Chef Joe Tucci die Unabhängigkeit des Softwareanbieters von der an der Ostküste ansässigen Konzernmutter festigen. Die Autonomie sei wichtig, da VMware eng mit IBM , Hewlett-Packard , Sun Microsystems und anderen EMC-Rivalen im Speichermarkt zusammenarbeite, zitiert die «Financial Times Deutschland» am Dienstag Tucci.


Bessere Auslastung von IT-Ressourcen
VMware entwickelt Virtualisierungssoftware, mit der mehrere virtuelle Maschinen mit unterschiedlichen Betriebssystemen nebeneinander auf dem gleichen Server laufen können. Die Entkoppelung der Hardware vom Betriebssystem ermöglicht eine bessere Auslastung von IT-Ressourcen und bietet mehr Flexibilität. Durch die Virtualisierung sind weniger Server notwendig, was wiederum die Unterhaltskosten senkt.


EMCs grösster Wachstumstreiber
VMware ist laut Tucci inzwischen EMCs grösster Wachstumstreiber. Vorläufigen Zahlen zufolge soll der Umsatz im ersten Halbjahr um 95 Prozent auf 556 Millionen Dollar geklettert sein. Der Gewinn soll sich auf 75,3 Millionen Dollar mehr als verdoppelt haben. EMC hatte VMware Anfang 2004 für 625 Millionen Dollar gekauft. Mit insgesamt 18 Akquisitionen hat der Speicherspezialist sein Softwaregeschäft in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut, um dem Preisdruck im Markt für Hardware-basierte Speichersysteme zu entgehen.


VMware beherrsche den Markt für Virtualisierungssoftware mit einem Anteil von rund 85 Prozent, allerdings sei dieser Markt noch sehr klein. Experten zufolge sind lediglich zwei bis drei Prozent der bisher gängigen Server virtualisiert.


Intel und Cisco kaufen sich ein
Chiphersteller Intel sicherte vergangenen Monat zu, knapp 219 Millionen für einen 2,5-Prozent-Anteil an VMware zu bezahlen. Auch der Netzwerkausrüster Cisco Systems kaufte sich mit 150 Millionen Dollar für einen Anteil von 1,6 Prozent als strategischer Investor ein.


Erlös soll wieder in VMware investiert werden
Der von EMC in Höhe von 1,1 Milliarden erhoffte Erlös soll in erster Linie in VMware investiert werden. EMC werde weiterhin 90 Prozent an der 1998 gegründeten Tochter halten und das Management kontrollieren, um von dessen Wachstum zu profitieren. Der Speicherkonzern aus Hopkinton nahe Boston habe deshalb nicht vor, VMware ganz in die Selbstständigkeit zu entlassen. (awp/mc/pg)

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