Eon verkauft seinen Gazprom-Anteil für 3,4 Mrd Euro

Insgesamt erzielt Eon den Angaben zufolge aus dieser Transaktion einen Verkaufserlös von 3,4 Milliarden Euro. Der Buchgewinn beträgt 2,5 Milliarden Euro. Die Zahlung und die Übertragung der Aktien an VEB sollen noch im Dezember erfolgen.


Beteiligungen von 15 Mrd Euro zum Verkauf
Der Verkaufserlös bringe das Unternehmen seinem Ziel einen grossen Schritt näher, bis Ende 2013 durch Verkäufe von Beteiligungen 15 Milliarden Euro zu erzielen, sagte Eon-Vorstandschef Johannes Teyssen laut Mitteilung. Die Beteiligung wurde von der Konzerntochter Eon Ruhrgas gehalten, die vor zwölf Jahren bei Gazprom eingestiegen war. «Wir werden die freiwerdenden Mittel nutzen, um unsere Finanzschulden weiter zu reduzieren und den Spielraum für neue strategische Investitionen zu erhöhen», sagte Teyssen. Mit dem Verkauf sei keine Änderung der Russland-Strategie verbunden, betonte er. Eon bleibe weiterhin aktiver Investor in Russland, sowohl im Strom- als auch im Gasgeschäft.


Anhaltende Spekulationen beendet
In den vergangenen Tagen waren Spekulationen über einen Verkauf des Gazprom-Anteils immer wieder hochgekocht. Das Spitzentreffen zwischen dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der vergangenen Woche in Berlin befeuerte die Gerüchte weiter. Es bleib aber offen, ob das Thema bei dem Treffen zur Sprache kam. Eon Ruhrgas war 1998 bei Gazprom eingestiegen und hatte vorübergehend einen Anteil von 6,5 Prozent gehalten. Im vergangenen Jahr trennte sich Eon bereits von rund drei Prozent und erhielt dafür eine Beteiligung an einem westsibirischen Gasfeld.


Konzernumbau
Über den möglichen Ausstieg bei Gazprom wurde in der Branche schon länger spekuliert. Eon sehe sein Engagement bei den Russen nicht als eine strategische Beteiligung, sondern eher als ein lukratives Finanzinvestment, hiess es. Doch der Konzern benötigt dringend Geld. Teyssen hatte erst vor wenigen Wochen den Umbau des Unternehmens angekündigt. Mit dem Verkauf von Tochterfirmen und Beteiligungen will der Energieriese neben der Schuldentilgung die Geschäfte in den Schwellenländern ausbauen. Als möglicher Verkaufskandidat gilt unter anderem das britische Stromnetz. (awp/mc/ps/23)

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