Ernst & Young: Dienstleistungsertrag sinkt um 3 Prozent

«Die Wirtschaftskrise geht auch an einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen nicht spurlos vorüber», sagte Thomas Stenz, Verwaltungratspräsident von Ernst & Young Schweiz (E&Y), am Donnerstag vor den Medien in Zürich.


Schweiz in der E&Y-Organisation auf Platz 12
Auch die weltweite Ernst & Young-Organisation hat die schwierigeren Rahmenbedingungen zu spüren bekommen: Der Umsatz der in 140 Ländern tätigen Organisation ist in lokalen Währungen um 0,2% auf 21,4 Mrd USD zurückgegangen. Ernst & Young Schweiz ist in der weltweiten Organisation – nicht zuletzt dank der vielen in der Schweiz ansässigen internationalen Konzernen – umsatzmässig die Nummer 12.


Wirtschaftskrise im Bereich Steuer- und Rechtsberatung deutlich spürbar
Im Geschäftsbereich Wirtschaftsprüfung ging der Dienstleistungsertrag um 1,9% auf 287 Mio CHF zurück. Zwar könnten die Prüfungsunternehmen generell von der zunehmenden Regulierung profitieren, sagte Stenz. Allerdings bleibe auch der Preisdruck in der Revision weiterhin hoch. Die Wirtschaftskrise, die auch zu einem starken Rückgang bei den Transaktionen und Börsengängen geführt hat, war deutlich im Bereich Steuer- und Rechtsberatung spürbar, wo der Umsatz um 6% auf 150,4 Mio CHF schrumpfte. Bei Transaktionen sei die Steueroptimierung ein wichtiger Teil, sagte E&Y-Geschäftsführer Bruno Chiomento.


Umsatz bei Wirtschaftsberatung sinkt um 1,7 %
Im Bereich Wirtschaftsberatung ging der Umsatz um 1,7% auf 88,6 Mio CHF zurück. Unter Ausklammerung der Transaktionsberatung erhöhte sich der Umsatz allerdings um 16,8%. Die in der Krise steigende Nachfrage nach Dienstleistungen wie der Restrukturierungsberatung habe einen gewissen «antizyklischen Effekt», sagte Chiomento.


Liquidität und Kapitalisierung rückt in den Fokus
Zu einem wichtigen Thema im laufenden Jahr für die Wirtschaftsprüfer dürfte laut Chiomento die Liquidität und die Kapitalisierung werden, was wohl auch vermehrt zu entsprechenden Bemerkungen bei den Testaten führen dürfte. Im vergangenen Jahr sei den Schweizer Unternehmen vielfach noch ihre im internationalen Vergleich konservative Finanzierung zugute gekommen.


Für das laufende Jahr erwartet der E&Y-Geschäftsführer für sein Unternehmen eine flache Geschäftsentwicklung. In den ersten vier Monaten liege man etwa auf dem Vorjahreskurs. Mit Investitionen vor allem in die Mitarbeitenden wolle sich E&Y aber auch bereits für zukünftiges Wachstum positionieren. (awp/mc/pg/15)

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