Ethos: Aktionäre sollen über Managerlöhne entscheiden

Die Managerlöhne seien nicht nur ein moralisches, sondern auch ein wirtschaftliches Problem, erklärt Biedermann in einem Interview mit der «Neuen Luzerner Zeitung» vom Mittwoch. Jeder Franken, der zuviel an einen Manager bezahlt werde, werde dem Unternehmen als Ganzes, also auch den Aktionären weggenommen, sagt Biedermann. «Das ist leider bei vielen Grossfirmen der Fall.»


Einzige Möglichkeit wäre Abwahl der Verwaltungsräte
Die Aktionäre sollten deshalb über die Lohnpolitik des Unternehmens abstimmen dürfen, heisst es. Heute entscheidet der Verwaltungsrat über die Entlöhnung. In der Schweiz könne man heute leider nur sehr wenig gegen Auswüchse unternehmen, bedauert Biedermann. Die einzige Möglichkeit der Schweizer Aktionäre sei, den Verwaltungsrat nicht wieder zu wählen. Aber nur auf Grund der hohen Löhne den Verwaltungsrat nicht zu bestätigen, sei übertrieben.


UBS zahlt höchstes Durchschnittsgehalt
Gemäss den Berechnungen der «HandelsZeitung» vom Mittwoch zahlt die Grossbank UBS mit 15,9 Mio CHF den höchsten durchschnittlichen Grundgehalt für Konzernleitungsmitglieder. Auf Platz zwei ist die Credit Suisse Group (CSG) mit 9,9 Mio CHF und auf Platz drei Novartis mit 7,5 Mio CHF. Die zehn bestverdienendsten Manager von Schweizer Konzernen verdienen zusammen 105 Mio CHF, wie weiter zu entnehmen ist. Am meisten verdient UBS-Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel mit einem Salär von 21,3 Mio CHF im Jahr 2004. Novartis-Konzernchef Daniel Vasella hat 20,8 Mio CHF eingestrichen und Roche-Verwaltungsratspräsident Franz Humer bringt es auf 13,3 Mio CHF. Walter Kielholz, Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse Group, liegt mit 12,0 Mio CHF auf Platz vier, Thomas Ebeling, Leiter Pharma Novartis, mit 8,6 Mio CHF auf Platz fünf und Serono-Konzernchef Ernesto Bertarelli mit 6,7 Mio CHF auf Platz sechs.


Walter Kielholz mit grösster Lohnerhöhung
Unter den Top Ten finden sich auch Synthes-Konzernchef Hansjörg Wyss, ABB-Verwaltungsratspräsident Jürgen Dormann, Mark Fishman, Leiter Research bei Novartis, sowie Lindt&Sprüngli-Konzernchef Ernst Tanner. Die grössten Lohnerhöhungen gegenüber dem Vorjahr durften Walter Kielholz mit einem Plus von 51,8% sowie Mark Fishman und Thomas Ebeling von Novartis mit einer Zulage von 51,3% respektive 40,6% erfahren. Lohneinbussen unter 41 Managern erlitten dagegen Also- Konzernchef Thomas Weissmann mit einem Minus von 21%, Ciba CS-Konzercnhef Armin Meyer mit einem Abschlag von 8,1%, Logitech-Chef Guerrino De Luca mit 8,1%, Urs Bärlocher von Novartis mit einem Rückgang von 7,4% sowie Swisscom-Chef Jens Alder mit 6,7%. (awp/mc/as)

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