EU-Ausblick: Gewinne erwartet – Zahlen, Fed im Fokus

«Nach den Berichten über weiteren Kapitalbedarf bei der Bank of America und Citigroup wird der Bankensektor weiterhin eines der Hauptgesprächsthemen am Markt bleiben», sagte ein Händler. Zudem rücke der Abgang des umstrittenen Präsidenten der Pariser Grossbank Societe Generale , Daniel Bouton, die Branche in den Fokus der Anleger. «Darüber hinaus steht eine Flut von Unternehmenszahlen sowie US-Konjunkturdaten an, die den Markt beschäftigen werden.»


Am Abend steht zudem der Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed) auf der Agenda. Sie wird laut Volkswirten ihren bisherigen Kurs bestätigen und eine anhaltende Niedrigzinspolitik signalisieren. Die bisherige Leitzinsspanne von 0,0 bis 0,25 Prozent und die Politik sogenannter «quantitativer Massnahmen» dürfte bestätigt werden. Im Fokus der Märkte dürften daher die Bewertung der aktuellen Konjunkturlage und die Diskussion um ein mögliches Inflationsziel stehen.


Auf Unternehmensseite sorgten bereits vor Handelsbeginn Schwergewichte wie der weltgrösste Stahlkonzern ArcelorMittal für Gesprächsstoff. Der Konzern enttäuschte im ersten Quartal mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das noch stärker als befürchtet einbrach. Im zweiten Quartal erwartet der Konzern eine leichte Geschäftsbelebung. France Telecom konnte beim Quartalsgewinn ebenfalls nicht die Markterwartungen erfüllen. Die norwegische Solargruppe Renewable Energy Corp (REC) fiel mit einem Gewinnrückgang von 29 Prozent ebenfalls hinter die Erwartungen der Analysten zurück.


Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis gehörte hingegen zu den positive Überraschungen und startete mit einem Gewinnplus ins Geschäftsjahr 2009. Dabei konnte der Konzern die Analystenschätzungen übertreffen. Die spanische Grossbank Santander legte ebenfalls Zahlen vor, die besser als erwartet ausfielen. Der Ölkonzern Royal Dutch Shell meldete einen Gewinnrückgang im ersten Quartal um mehr als die Hälfte, schnitt damit aber dennoch besser ab als erwartet. Gleichzeitig hob der niederländisch-britische Konzern aber seine Dividende leicht an. Der norwegische Aluminiumkonzern Norsk Hydro reihte sich ein und präsentierte einen Verlust im ersten Quartal, der nicht so hoch wie befürchtet ausfiel.


Jenseits der Zahlenflut sollten sich Anleger noch Vestas Wind Systems auf die Beobachtungsliste setzen. Der Windkraftanlagen-Spezialist teilte mit, im Rahmen einer Kapitalerhöhung 5,98 Milliarden dänische Kronen eingenommen zu haben. Den Plan dazu hatte das Unternehmen am Vortag angekündigt. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis meldete unterdessen positive Studienresultate für den Wirkstoff FTY720 (Fingolimod) bei der Behandlung von Multipler Sklerose. (awp/mc/ps/09)

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