EU-Ausblick: Kaum verändert erwartet – Keine entscheidende Impulse

Trotz der freundlichen Tendenz der US-Börsen am vergangenen Freitag erwarten Händler nicht, dass die europäischen Märkte dem Trend folgen werden. Der offizielle Start des US-Weihnachtsgeschäftes biete wenig Impulse und verschärfe damit die Lustlosigkeit, die derzeit am Markt zu beobachten sei, erklärte ein Börsianer. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stand am Morgen 34 Punkte über seinem Niveau zum Xetra-Schluss am Freitag, in Tokio schloss der Nikkei-225-Index schwach. Für Bewegung könnte im Handelsverlauf der ISM-Index in den USA am Nachmittag sorgen.


Französische Bankaktien wie Credit Agricole oder Societe Generale sollten Anleger im Auge behalten, nachdem die Europäische Kommission am Samstag einen Bericht zurückgewiesen hat, sie blockiere einen Plan, mit dem die Kapitalsituation französischer Banken verbessert werden soll. Die Kommission erklärte, sie arbeite mit Paris zusammen, um den Plan möglichst schnell genehmigt zu bekommen. «Es gibt keine Blockade», sagte Jonathan Todd, Sprecher der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Frankreich hatte vergangenen Monat erklärt, es werde den sechs grössten Finanzhäusern insgesamt 10,5 Milliarden Euro leihen, um deren Kapitalreserven zu verbessern.


Für ein positives Sentiment in der Rückversicherungsbranche könnten die Äusserungen der Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft (Swiss Re) und der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft sorgen. Die Prämien im Rückversicherungsgeschäft begännen zu steigen, wurde der Konzernchef der Swiss Re am Samstag in einem Interview zitiert. Die Münchener Rück hofft, fettere Prämien könnten 2009 zu einem «normaleren» Jahr machen, sagte Konzernchef Nikolaus von Bomhard, in einem Interview.


Der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life soll laut einem Appell von MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg in der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» seine Beteiligung an dem Finanzdienstleister auf weniger als 20 Prozent reduzieren und erklären, welches Ziel er mit der Beteiligung verfolge. Mit Baloise-Holding rückt noch ein Vertreter der Schweizer Versicherungsbranche in den Fokus. Der designierte Chef Martin Strobel erklärte am vergangenen Freitag, sein Konzern verfüge über entsprechende Mittel für eine Übernahme und werde einen Konkurrenten übernehmen, wenn Preis und Strategie stimmten.


Beim Handyhersteller Nokia dürften Anleger unruhig werden, nachdem die südkoreanischen Konkurrenten Samsung Electronics und LG Electronics laut einem Bericht der Zeitung «Maeil Business Newspaper» ihre Umsatzziele für 2009 gesenkt haben. Der spanische Baukonzern Sacyr Vallehermoso teilte unterdessen mit, sein Autobahngeschäft Itinere an die Citigroup für 7,887 Milliarden Euro verkauft zu haben. Derweil biete der Konkurrent Acciona eine weiter Dienstleistungstochter zum Verkauf an, berichtete die Zeitung «Cinco Dias». (awp/mc/ps/09)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert