EU-Ausblick: Kursverluste – UBS belastet Bankensektor

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 4.417 Punkten. Am Freitag war der Index mit einem Plus von 0,72 Prozent auf 4.446,34 Zähler aus dem Handel gegangen. Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 in London bei 6.535 Zählern. Am Freitag hatte der Index 1,07 Prozent auf 6.554,90 Zähler gewonnen.


Europäische Bankenwerte dürften durch wiederaufflackernde Sorgen über die Auswirkungen der Subprime-Krise belastet werden. Die UBS hat wegen der Belastungen aus Krise am Hypothekenmarkt ihren Ausblick für das vierte Quartal revidiert und rechnet nun entgegen früherer Mitteilungen mit einem Verlust im Schlussquartal. Auch im Gesamtjahr werde das den Aktionären zuzurechnende Ergebnis möglicherweise negativ ausfallen. Eine entsprechende Neubewertung der US-Subprime-Positionen führe nun zu zusätzlichen Abschreibungen in Höhe von rund 10 Milliarden US-Dollar, teilte die Bank mit.

Positiver fiel der Zwischenbericht der fünftgrössten britischen Bank Lloyds TSB Group aus. Die Bank habe nur geringe Auswirken von der Finanzmarktkrise zu spüren bekommen, hiess es darin. Die Gewinne lägen weitgehend im Rahmen der Analystenschätzungen. Ausserdem sei man zuversichtlich, was die Wachstumsaussichten in den nächsten Jahren angehe.


Daneben dürfte in London der Übernahmepoker um Rio Tinto Thema sein. Der US-Finanzinvestor Blackstone plant einem Online-Bericht des «Daily Telgraph» zufolge ein Gebot für die drittgrösste Bergbaugesellschaft. Die Private-Equity-Firma schätzt den Wert der Eisenerz-Betriebe von Rio Tinto in Westaustralien auf mindestens 110 Milliarden US-Dollar, heisst es in dem Bericht ohne Nennung von Quellen. Blackstone sei dabei, ein Bieter-Konsortium zusammenzustellen, zu dem auch ein chinesischer Fonds gehören soll. Auch Konkurrent BHP Billiton ist an Rio Tinto interessiert.


Im FTSE 100 steht in dieser Woche ausserdem die grösste Umschichtung seit sechs Jahren an. Experten rechnen damit, dass neben Firstgroup , auch TUI Travel , Cairn Energy , Kelda , G4S , Burberry , Admiral Group und Thomas Cook in den britischen Leitindex aufsteigen. Als Abstiegskandidaten werden neben der angeschlagenen Hypothekenbank Northern Rock , Taylor Wimpey , Barratt Developments , DSG International Tate & Lyle , Daily Mail & General Trust , Punch Taverns und Mitchells & Butlers gehandelt.


In Paris stehen Aktien von Renault im Blick. Der französische Autokonzern steigt beim grössten russischen Autobauer AvtoVaz ein, der unter anderem Autos der Marke Lada baut. Die Franzosen übernehmen ein Anteilspaket von 25 Prozent plus einer Aktie. Der Kaufpreis wurde zunächst nicht bekannt. Analysten schätzten das Aktienpaket auf über 1,36 Milliarden US-Dollar (927 Millionen Euro).


Air France-KLM veröffentlichte am Morgen Verkehrszahlen. Die französische Fluggesellschaft hat im November einen Zuwachs von 3,5 Prozent verzeichnet. Der Auslastungsfaktor liege unverändert bei 78,4 Prozent. Die UBS hat die Aktien in einer Branchenstudie von «Neutral» auf «Buy» gehoben und das Kursziel von 40 auf 30 Euro gesenkt.


An der Börse in Zürich könnten Novartis von Interesse sein. Eine neue Langzeitstudie des Pharmakonzerns zeigt in der Behandlung der lebensbedrohenden chronischen myeloischen Leukämie (CML) gute Erfolge mit Glivec/Imatinib. Das Risiko eines Fortschreitens der Krankheit verringere sich ab dem zweiten Behandlungsjahr weiter. (awp/mc/ab)

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