EU-Eröffnung: Etwas schwächer – UBS leiden unter Ausblick

Massnahmen der Notenbanken zur Steigerung der Liquidität in den Finanzmärkten hätten allerdings für etwas Beruhigung gesorgt. Dazu habe auch beigetragen, dass die japanische Notenbank dem Geldmarkt am Dienstag insgesamt 1,6 Billionen Yen (etwa 9,97 Milliarden Euro) an Liquidität entzogen hat – das ist die gesamte Summe, die sie ihm in den Tagen zuvor angesichts des Übergreifens der US-Hypothekenkrise zur Verfügung gestellt hatte.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 0,68 Prozent auf 4.226,87 Punkte nach. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, büsste 0,48 Prozent auf 3.704,12 Punkte ein. Für den Euronext 100 ging es um 0,64 Prozent auf 978,94 Zähler nach unten. In Paris verlor der CAC 40 0,74 Prozent auf 5.527,98 Zähler. Der FTSE 100 fiel um 0,52 Prozent auf 6.186,40 Punkte.


Zu den grössten Verlierern gehörten die europäischen Finanztitel, die am Vortag besonders von der zwischenzeitlichen Markterholung profitiert hatten. Allied Irish Banks (AIB) gaben um 2,34 Prozent auf 18,80 Euro nach. Das Papier der Societe Generale verlor 1,36 Prozent auf 123,03 Euro, und BNP Paribas fielen um 1,35 Prozent auf 79,91 Euro. Ähnlich wie die Finanztitel standen die in London schwer gewichteten Minenwerte, die am Vortag gut gelaufen waren, ebenfalls unter Verkaufsdruck. Für Kazakhmys ging es um 2,18 Prozent auf 1.169,00 Pence nach unten. Lonmin fielen um 1,27 Prozent auf 3.023,00 Pence.


In der Schweiz litt die Aktie der UBS unter einem schwachen Ausblick und übernahm mit minus 3,33 Prozent auf 63,85 Schweizer Franken die rote Laterne im Swiss-Market-Index (SMI) . Die Schweizer Grossbank hat zwar im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Die Prognose für das zweite Halbjahr fiel aber angesichts der Krise an den Finanzmärkten eher pessimistisch aus. Es sei wahrscheinlich, dass der Gewinn im zweiten Halbjahr nicht an das Niveau der ersten sechs Monate heranreiche, teilte die Bank mit.


Dagegen legten Titel der Swatch Group nach der Bilanzvorlage um 2,50 Prozent auf 348,50 Franken zu. Der Schweizer Uhrenhersteller hat im ersten Halbjahr dank gestiegener Verbraucherausgaben und positiver Währungseffekte seinen Nettogewinn deutlich gesteigert und mit seinen Zahlen grossteils über den Erwartungen gelegen. Mit Blick nach vorn erwartet Swatch eine Fortsetzung dieser Entwicklung. Allerdings könnten Kapazitätsengpässe im Jahresfortgang für Probleme sorgen, hiess es. «Die Zahlen sind insgesamt gut und der Ausblick sieht recht vertrauensvoll aus», kommentierte ein Händler die Zahlen.


In Amsterdam stiegen KPN von Akquisitionsplänen angetrieben um 3,70 Prozent auf 11,22 Euro. Der niederländische Telekomkonzern will in das belgische Festnetzgeschäft einsteigen. Mit der schwedischen Tele2 würden derzeit Verhandlungen über einen Erwerb von dessen Tochter Versatel Belgien geführt, teilte die Gesellschaft mit. Der Kaufpreis könnte bei 100 Millionen Euro liegen. Bislang sei aber keine Einigung erzielt worden. Tele2-Titel gewannen 1,48 Prozent auf 120,25 schwedische Kronen.


Im EuroSTOXX 50 gehörten ABN-Amro-Titel mit plus 0,44 Prozent auf 34,63 Euro zu den wenigen Gewinnern. Das Bieterkonsortium um die Royal Bank of Scotland (RBS) hat im Bieterwettlauf um die niederländische Bank Anteile am Markt zugekauft. Das Konsortium, an dem auch der belgische Finanzkonzern Fortis und die spanische Bank Santander Central Hispano beteiligt sind, habe 40,76 Millionen ABN-Papiere zu einem Durchschnittspreis von 33,80 Euro je Aktie erworben, teilte RBS mit. Der Anteil an ABN liege damit bei 3,25 Prozent. Die drei Finanzhäuser liefern sich gegenwärtig ein Bietergefecht mit der britischen Bank Barclays um ABN – deren Aktie fiel um 0,91 Prozent auf 652,50 Pence. Für RBS ging es um 0,60 Prozent auf 584,50 Pence hoch. Santander verloren indes 0,87 Prozent auf 13,63 Euro, und Fortis gaben um 0,55 Prozent auf 27,20 Euro nach.


Die Volvo-Aktie wurde von negativ aufgenommenen Kooperationsplänen belastet und verlor 1,87 Prozent auf 118,25 schwedische Kronen. Der Bus- und Lastwagenhersteller sucht laut einem Medienbericht einen Partner zur Produktion von Lastwagen in Indien.


Aegon verloren 1,43 Prozent auf 13,11 Euro. Der niederländische Versicherer wird zwei Versicherungstöchter der amerikanischen Investmentbank Merrill Lynch übernehmen. Aegon werde die Merrill Lynch Life Insurance Co und ML Life Insurance Co of New York für insgesamt 1,3 Milliarden Dollar in bar kaufen, teilten die Unternehmen am Montagabend mit. Der Deal, der bis Ende des vierten Quartals abgeschlossen sein soll, ist Teil einer strategischen Partnerschaft zwischen beiden Konzernen. (awp/mc/pg)

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