EU-Eröffnung: Freundlich – Erholung wohl «nicht sehr nachhaltig»
Der EuroSTOXX 50 stieg im frühen Handel noch um 0,77 Prozent auf 2.502,63 Zähler, nachdem er zum Start bis auf 2.540 Punkte geklettert war. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,69 Prozent auf 4.276,07 Punkte. Der französische CAC-40-Index legte um 0,60 Prozent auf 3.356,51 Zähler zu.
Stärkster Wert im europäischen Leitindex waren UniCredit nach Zahlen mit plus 4,30 Prozent auf 1,94 Euro. Händlern zufolge ist der Gewinn nicht so stark zurückgegangen wie befürchtet. Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank sagte zu den Zahlen: «Wenn Lungenentzündung eingepreist ist, wird schonmal eine kleine Grippe honoriert.» Cheuvreux-Analyst Carlo Tommaselli hob zudem das überraschend starke Zinsergebnis hervor. Die italienische Grossbank hat im dritten Quartal wegen der Finanzkrise einen kräftigen Gewinnrückgang verbucht, aber dennoch schwarze Zahlen geschrieben. Durch die Anwendung der gelockerten Bilanzierungsregeln blieben der UniCredit weitere Belastungen von 856 Millionen Euro erspart. Aktien des Konkurrenten Intesa SanPaolo sackten unterdessen um 3,78 Prozent auf 2,42 Euro ab.
Für LVMH ging es um 3,22 Prozent auf 45,17 Euro hoch. Händler verwiesen auf Medienberichte, denen zufolge der Luxusgüterkonzern in China in den vergangenen Monaten ein Umsatzwachstum von 30 Prozent erzielt habe. Zudem gebe es keine Anzeichen, die auf einen veränderten Trend hindeuteten. Electricite de France (EdF) gewannen nach einem Umsatzanstieg und einer Bestätigung der Gewinnziele 3,40 Prozent auf 49,115 Euro.
Zu den Verlierern zählten nach einer Abstufung die Titel von ArcelorMittal mit minus 2,92 Prozent auf 17,28 Euro. Die Citigroup hatte die Titel des Stahlkonzerns von «Buy» auf «Sell» abgestuft und das Kursziel von 30 auf 15 Euro halbiert. In der zweiten Reihe gaben Natixis um 11,06 Prozent auf 1,85 Euro nach. Die französische Bank dementierte zwar einen Pressebericht, demzufolge sie im Oktober einen Handelsverlust von 975 Millionen Euro erlitten haben soll. Allerdings räumte Natixis einen Ertragsverlust der Investmentbanking-Sparte im vergangenen Monat in Höhe von 250 Millionen Euro ein.
In London gewannen Sainsbury 1,74 Prozent auf 277,00 Pence. Der Einzelhändler hatte einen etwas höheren Gewinn ausgewiesen als am Markt erwartet wurde. Für Scottish & Southern Energy ging es nach Halbjahreszahlen gar um 4,37 Prozent auf 1.194,00 Pence hoch. Der Gewinn war zwar um 54,5 Prozent zurückgegangen, dennoch rechnet der Energiekonzern mit einem moderaten Plus beim Vorsteuergewinn im Gesamtjahr.
In der Schweiz sackten Swiss Life um 14,04 Prozent auf 93,70 Franken ab. Der Schweizer Finanzdienstleister wird sein angestrebtes Gewinnziel 2008 nicht erreichen und stellt das Aktienrückkaufprogramm ein. Holcim verloren nach ebenfalls enttäuschenden Zahlen und einer gesenkten Gewinnerwartung 8,36 Prozent auf 52,65 Franken. (awp/mc/ps/11)