EU-Eröffnung: Kurse drehen ins Plus; Optimismus ungebrochen

Dies verlautete am Mittwochmorgen aus Händlerkreisen. Der Leitindex EuroSTOXX 50 gewann in der ersten Handelsstunde 0,82 Prozent auf 2.479,77 Punkte. In Paris kletterte der CAC-40-Index 0,58 Prozent auf 3.293,00 Zähler. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,18 Prozent auf 4.490,11 Punkte.


Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Geschäftszahlen der Fluggesellschaft Air France-KLM. Die Aktien des europäischen Branchenprimus sprangen nach schwachen Bilanzdaten und der gleichzeitigen Ankündigung von Sparmassnahmen um 10,21 Prozent nach oben auf 11,18 Euro. Die weltweite Luftfahrtkrise hat das Unternehmen erstmals seit seiner Entstehung 2003 tief in die Verlustzone gestürzt. Der französisch-niederländische Konzern kappt daher die Kapazitäten und baut Tausende Stellen ab.


Ausserdem sorgte das Schweizer Bankhaus Julius Bär für Schlagzeilen. Das Institut will das Private-Banking- und das Asset-Management-Geschäft in zwei unabhängige Unternehmenseinheiten aufteilen. Beide Sparten sollen dazu den Angaben zufolge einzeln an der Börse notiert werden. Die Transaktion, die noch der Zustimmung der Aktionäre und der Aufsichtsbehörden bedarf, soll voraussichtlich im dritten Quartal 2009 abgeschlossen werden. Ein Stellenabbau ist dem Angaben zufolge nicht geplant. Die Börse in Zürich reagierte mit starken Kursgewinnen auf die Nachricht und die Papiere von Julius Bär stiegen um 7,11 Prozent auf 47,02 Franken.


Dann profitierten die Aktien des weltgrössten Handybauers Nokia von einem positiven Analystenkommentar: Experten der Deutschen Bank stuften die Titel am Morgen nach oben und rieten zum Kauf der Papiere. Das bescherte den Aktien ein Plus von 2,06 Prozent auf 11,42 Euro. Zuvor hatte sich das Marktforschungsinstitut Gartner hingegen kritisch zur Lage auf dem Mobilfunkmarkt geäussert. Demnach habe die Wirtschaftskrise im ersten Quartal deutliche Spuren auf dem Handy-Markt hinterlassen. Weltweit sei die Zahl der verkauften Mobiltelefone binnen eines Jahres um 9,4 Prozent auf 269,1 Millionen zurückgegangen.


Ausserdem blickten die Anleger einmal mehr auf die Aktien des Fiat-Konzerns. Die Papiere legten im frühen Handel um 1,72 Prozent auf 7,97 Euro zu. Im Tagesverlauf wird der italienische Autobauer das mit Spannung erwartete Konzept zum Einstieg beim schwer angeschlagenen Autobauer Opel der Bundesregierung vorlegen. Am Dienstag hatte sich die Gewerkschaft IG-Metall nach einem Treffen mit Fiat-Chef Sergio Marchionne bereits enttäuscht von den Plänen der Italiener gezeigt. Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber verwies dabei auf die unterschiedlichen Traditionen und Kulturen der Mitbestimmung in Italien und Deutschland. Auch das grundsätzliche Problem der sehr ähnlichen Modellpaletten beider Hersteller sei nicht ausgeräumt worden. Goldman Sachs hob sein Votum für Fiat-Papiere von «Neutral» auf «Buy».


An der Börse in Madrid hielten sich die Aktien der Banco Popular Espanol dagegen kaum verändert und legten nur um 0,16 Prozent auf 6,39 Euro zu. Die drittgrösste an der Börse gelistete Bank des Landes hat sich einverstanden erklärt, bei der Banco de Andalucia einzusteigen. Demnach bestätigte die Banco Popular ein Angebot zur Übernahme von nahezu einem Fünftel der Anteile an der Regionalbank. Bei dem Geschäfte biete das Institut sechs eigene Aktien für ein Papier der Banco de Andalucia.


Schliesslich sorgten noch einige weitere Umstufungen für Bewegung bei einigen Kurse. So hob JP Morgan die Aktien des Ölkonzerns Royal Dutch Shell von zuvor «Underweight» auf «Neutral». Die Aktien reagierten mit einem Plus von 1,77 Prozent auf 18,95 Euro. Ferner senkten Analysten von Goldman Sachs die Bewertung für die Papiere des LKW-Bauers Scania von zuvor «Neutral» auf «Sell». Hier reagierte die Aktie mit einem Minus von 2,72 Prozent auf 80,50 schwedische Kronen.  (awp/mc/ps/11)

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