EU-Eröffnung: Schwächer – Asien bremst Wahlerfolg aus

«Die Unsicherheit über die starke Aufwertung des Yen und die Auswirkungen auf die japanischen Gewinne gepaart mit der unsteten Entwicklung der Wall Street bremst die Stimmung in Europa», sagte ein Händler. Gewinne bei den Versorgern dank des Wahlerfolgs von CDU/CSU und FDP, die allerdings im Handelsverlauf bereits bröckelten, verhinderten grössere Verluste.


Aktien von Eon waren mit plus 2,62 Prozent auf 28,95 Euro noch immer Spitzenreiter in Europa, gefolgt von RWE mit plus 2,59 Prozent auf 63,80 Euro. Damit lagen die Titel aber deutlich unter ihren Tageshochs zum Handelsstart. Konkurrent Electricite de France (EdF) gewannen 0,31 Prozent auf 39,05 Euro. Der weltweit grösste Atomstromkonzern bekommt einen neuen Chef. Die französische Regierung habe beschlossen, die Konzernführung zu erneuern, sagte Premierminister François Fillon dem Sonntagsblatt «Le Journal du Dimanche». Als sein Nachfolger ist der Chef des Versorger- und Verkehrskonzerns Veolia Environnement , Henri Proglio, im Gespräch.


Finanzwerte standen nach Ende des G20-Gipfels weiter im Fokus. Vielen Experten gingen die Beschlüsse von Pittsburgh nicht weit genug. Zufrieden zeigten sich dagegen Vertreter der zuletzt viel gescholtenen Finanzbranche. «Die Beschlüsse des G20-Gipfels von Pittsburgh sind insgesamt gesehen sehr verantwortungsvoll», sagte Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Unterdessen verkauft die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) Filialen an Fonds der Deutschen Bank und least diese zurück und hat über eine Wandelanleihe zwei Milliarden Euro eingenommen. Cheuvreux hob die Titel daraufhin von «Outperform» auf die «Selected List». Die Aktien hielten sich mit minus 0,12 Prozent auf 12,03 Euro noch besser als der Markt.


Anders erging es den Papieren der Unicredit, die 1,71 Prozent auf 2,5850 Euro abgaben. Einem Pressebericht zufolge wird die italienische Bank am Dienstag ihre Kapitalerhöhung bekannt geben und die neuen Aktien wohl mit einem Abschlag von 30 Prozent zu einem theoretischen Ex-Bezugsrechtepreis anbieten. Diese Massnahme soll die Kernkapitalquote um 90 Basispunkte auf 7,8 Prozent erhöhen, schreibt die Zeitung «Il Messaggero».


In London zogen insbesondere Minenwerte den «Footsie» nach unten. Anglo American gaben 3,11 Prozent auf 1.995,00 Pence ab. Dem Unternehmen zufolge könnte das Wachstum in China und damit die Nachfrage nach Rohstoffen kurzfristig abnehmen. Allerdings seien die Fundamentaldaten Chinas auf lange Sicht intakt. Für Konkurrent Antofagasta ging es um 2,38 Prozent auf 716,25 Pence runter, auch Lonmin, Kazakhmys oder Rio Tinto waren am Indexende zu finden. Titel des Gebäudeausstatters Wolseley hielten sich hingegen nach Zahlen mit plus 6,65 Prozent auf 1.396,00 Pence an der Indexspitze. (awp/mc/ps/11) 

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