EU-Eröffnung: Verluste nach durchwachsenen Vorgaben

Der französische CAC-40-Index gab um 2,03 Prozent auf 3.152,17 Punkte nach. Der Dow Jones Index hatte am Vorabend mit plus 1,83 Prozent zwar nahe seinem Tageshoch geschlossen. Der Future auf den US-Leitindex stand am Morgen aber rund 50 Punkte unter seinem Niveau zum europäischen Börsenschluss vom Vortag. Zudem hatte der japanische Nikkei-225-Index am Morgen etwas schwächer auf dem niedrigsten Stand seit einer Woche geschlossen. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten nochmals für Bewegung sorgen.


Finanztitel gehörten europaweit zu den Verlierern. Händler verwiesen auf vage Gerüchte, denen zufolge Goldman Sachs ein Verkaufsprogramm für Minen- und Finanzaktien laufen habe, und die deutlichen Verluste des US-Instituts Citigroup als Belastungsfaktoren. ING Groep gaben als Schlusslicht im EuroSTOXX 50 um 8,07 Prozent auf 6,55 Euro nach, Societe Generale fielen um 7,44 Prozent auf 32,735 Euro. In Zürich gaben Credit Suisse Group als Schlusslicht um 5,90 Prozent auf 29,02 Schweizer Franken nach.


In London ging es für Minentitel bergab. Bei Anglo American belasteten zusätzlich Aussagen von De Beers. Der weltgrösste Diamantenproduzent, an dem der britische Minenkonzern 45 Prozent hält, erwartet wegen des jüngsten Nachfragerückgangs, die Förderung in zwei kanadischen Minen um 10 bis 20 Prozent zurückzufahren. Anglo American gaben um 4,96 Prozent auf 1.170,00 Pence nach. Lonmin verloren 8,88 Prozent auf 759,00 Pence.


Auch französische Autowerte standen unter Druck. Bei Renault belasteten Händlern zufolge neben der anhaltenden Krise der US-Autobauer Aussagen von Carlos Ghosn, Vorstandschef bei Renault und dessen japanischem Partner Nissan Motor. Aufgrund der weltweiten Auto-Absatzschwäche werde der Gewinn von Nissan in der zweiten Hälfte des Fiskaljahres 2008/09 (31. März) auf «Null» sinken, sagte Ghosn dem «Wall Street Journal» (WSJ). Nissan-Sprecher Simon Sproule relativierte später die Aussage seines Chefs als «Charakterisierung der erwarteten Performance» und sagte, das Unternehmen halte daran fest, im zweiten Geschäftshalbjahr einen Überschuss von 33,7 Milliarden Yen (276 Mio Euro) zu erzielen.


Ghosn räumte ein, dass Renault sowohl 2008 als auch 2009 seine ursprünglichen Renditeziele nicht erreichen werde. Im laufenden Jahr sei mit einer operativen Marge von rund 2,5 Prozent zu rechnen und im kommenden Jahr mit einem Wert unter den zuvor avisierten sechs Prozent. Renault gaben um 3,29 Prozent auf 17,05 Euro nach, Papiere des Konkurrenten PSA Peugeot Citroen fielen um 4,32 Prozent auf 14,055 Euro.


An der Mailänder Börse legten Edison um 0,99 Prozent auf 1,1210 Euro zu. Der italienische Energieversorger wird laut einem Bericht der «Repubblica» wahrscheinlich einen 25-prozentigen Anteil an einem ägyptischen Gasfeld an den französischen Wettbewerber Electricite de France (EdF) verkaufen. Edison wird von EdF und dem regionalen Versorger A2A kontrolliert. A2A verloren 2,07 Prozent auf 1,56 Euro, für EdF ging es um 0,72 Prozent auf 47,01 Euro nach unten. (awp/mc/ps/12)

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