EU-Mittag: Leicht im Minus – Zurückhaltung an den Börsen

In London wurde zudem auf die sehr schwachen Börsen in China verwiesen. Es gebe Befürchtungen, dass die chinesische Regierung die Kreditvergabe verschärfen könnte. Das habe am Morgen für einen Kurseinbruch an den Aktienmärkten in Schanghai und Shenzhen gesorgt.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 0,07 Prozent auf 4.485,23 Zähler ab. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,17 Prozent auf 3.926,74 Punkte. Der Euronext 100 verlor 0,02 Prozent auf 1.061,73 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,12 Prozent auf 6.022,72 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,34 Prozent auf 6.6573,60 Punkte nach unten.


In den Fokus rückten am Schweizer Markt vor allem die Aktien von Julius Bär, die um 5,39 Prozent auf 84,20 Franken absackten. Die Grossbank UBS hatte am Donnerstag nach Börsenschluss den Verkauf ihres 20-prozentigen Anteils an Julius Bär bekannt gemacht hat. Einen Viertel des Aktienpakets übernimmt Julius Bär selber, der Rest wird in einem beschl eunigten Bookbuilding an Institutionelle Anleger verkauft. Händlern zufolge ist nun zumindest kurzfristig die Fantasie aus dem Titel. Mittelfristig könnte diese aber wieder aufkommen, denn die Zukunft von Julius Bär sei ungewiss. UBS-Aktien gaben um 1,32 Prozent auf 75,00 Franken nach.


In London standen die Aktien von Pearson im Fokus und gewannen 2,37 Prozent auf 844,00 Pence. Der britische Medienkonzern und General Electric (GE) haben ihre Gespräche über ein mögliches Gebot für den US-Medienkonzern Dow Jones abgebrochen, teilten die beiden Unternehmen am Donnerstag kurz vor Börsenschluss mit. Ein Zusammenschluss der «Financial Times» mit dem GE-Fernsehsender CNBC ohne Dow Jones werde dagegen weiter geprüft.

Zulegen konnten auch die Aktien des britische Rüstungskonzerns BAE Systems mit einem Plus von 1,91 Prozent auf 441,25 Pence. Die Regierung hat den geplanten Zukauf des US-Konkurrenten Armor Holdings befürwortet.


Aktien von Barclays gaben dagegen um 0,89 Prozent auf 722,00 Pence nach. Medienberichten zufolge könnte Barclays Capital durch sein Engagement bei zwei angeschlagenen Hedge Fonds von Bear Stearns in Schwierigkeiten geraten. Laut Angaben der Zeitung «Daily Telegraph» soll die Investment-Sparte der Bank Kredite in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar an die Hedge-Fonds vergeben haben. Die Kredite lägen damit weit über den bisherigen Erwartungen des Marktes.


In Paris legte die EADS-Aktie um 1,77 Prozent auf 24,18 Euro zu. Der Luft- und Raumfahrtkonzern denkt an einen Verkauf seiner Beteiligung am französischen Flugzeugbauer Dassault. Eine solche Möglichkeit werde auf höchster Ebene besprochen, sagte der deutsche Co-Chef Tom Enders der «Financial Times» (Freitag). Ausgehend vom aktuellen Börsenwert ist der EADS-Anteil von 46 Prozent an Dassault laut Zeitung rund 3,5 Milliarden Euro wert.


Alstom-Titel gewannen 0,36 Prozent auf 199,89 Euro. Der französische Elektrotechnikkonzern beteiligt sich an einem Konsortium zur Entwicklung eines Kraftwerks in Schweden. Zudem hat das Unternehmen einen Vereinbarung mit der norwegischen Statoil zum Test eines neuen Verfahrens zur Trennung von CO2 und Gasen abgeschlossen. Zusätzlich hat ein Konsortium um Alstom nach Angaben der Argentinischen Regierung den Auftrag zum Bau einer einer Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke erhalten.

Um die Borsa Italiana zeichnet sich ein Bieterkampf ab. Laut «Wall Street Journal» plant die NYSE Euronext ein Kaufgebot für den italienischen Börsenbetreiber. Die Offerte soll mit rund 1,5 Milliarden Euro in etwa auf der Höhe des von der London Stock Exchange vorgelegten Angebots liegen, hiess es. LSE-Aktien legten um 1,26 Prozent auf 1.370,00 Pence zu, während die Euronext-Aktien um 0,16 Prozent auf 92,85 Euro nachgaben.

Die Übernahmebemühungen um die ABN Amro Holding sorgten an den Börsen erneut für Bewegung. Nach eigenen Angaben macht das Bieterkonsortium um die Royal Bank of Scotland (RBS) «gute Fortschritte» bei den Verhandlungen mit den Behörden. Das Konsortium will die Angebotsunterlagen zum Beginn der nächsten Woche bei der niederländischen und britischen Finanzmarktaufsicht abliefern. Die US-Börsenaufsicht werde die Unterlagen ab Mitte Juli erhalten. RBD-Aktien gaben um 1,25 Prozent auf 633,00 Pence nach, während die Titel von ABN Amro auf Vortagesschluss von 35,15 Euro notierten. (awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert