EU-Schluss: Fest – Fusionsfantasien im Bankensektor

Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 schloss mit plus 1,64 Prozent auf 3.460,40 Zählern. Der STOXX 50 gewann 1,09 Prozent auf 2.958,27 Zähler. Der französische CAC-40-Index ging mit plus 1,40 Prozent auf 4.536,29 Punkten aus dem Handel. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,56 Prozent auf 5.666,10 Zähler.


Der auf Hochtouren laufende Verkauf der Postbank mit immer neuen Spekulationen um Gebote von zahlreichen Banken sowie frisches Kapital für die britische Barclays Bank sorgten europaweit für Gewinne im Bankensektor. So stiegen Credit Agricole mit plus 7,30 Prozent auf 13,97 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50, für Societe Generale ging es um 4,50 Prozent auf 58,10 Euro hoch. Barclays gewannen in London 6,52 Prozent auf 324,62 Pence – die Kapitalerhöhung und besonders das Interesse ausländischer Investoren beseitige die jüngsten Unsicherheiten, hiess es am Markt.


Aktien der London Stock Exchange (LSE) setzten sich mit plus 14,08 Prozent auf 855,58 Pence an die Spitze des «Footsie». Händler sagten, die Aktien hätten ihre Vortagesverluste mehr als überkompensiert. Tags zuvor hatten die LSE-Titel unter einem Zukauf des Konkurrenten NYSE Euronext gelitten und rund 4 Prozent verloren. Der Börsenbetreiber NYSE Euronext will sich für 250 Millionen Dollar mit 25 Prozent an der Börse in Doha beteiligen. Unter anderem hatte auch die LSE zu den Interessenten für einen Anteil gezählt.


Kräftige Gewinne verbuchten auch Nokia , die mit einem Plus von 5,85 Prozent auf 16,65 Euro in den Feierabend gingen. Händler verwiesen auf starke Umsatzzahlen des Zulieferers Jabil Circuit als Antrieb. «Das sind die ersten positiven Daten aus diesem Bereich seit einigen Monaten. Nun kommt Hoffnung auf, dass sich die niedrigen Volumina bei Nokia im zweiten Quartal etwas bessern könnten», sagte ein Börsianer.


Der belgische Brauer InBev lässt bei der geplanten Übernahme des amerikanischen Wettbewerbers Anheuser-Busch nicht locker. InBev betonte in einem Brief an den Präsidenten und Vorstandsvorsitzenden August A. Busch IV erneut sein Interesse. Es ist bereits das dritte Schreiben an den US-Vorstand. InBev will den Rivalen für 65 Dollar je Aktie übernehmen. Die InBev-Aktien fielen um 1,13 Prozent auf 46,30 Euro.


Für Saint-Gobain ging es um 4,99 Prozent auf 41,48 Euro hoch. Händler verwiesen auf Hoffnungen einer Preiserhöhung für Autoglas, nachdem der japanische Glashersteller Asahi Glass in Verhandlungen mit Autobauern um höhere Preise von bis zu 10 Prozent steht. Für den französischen Baustoffhändler, der auch Flachglas und Autoglas vertreibt, wäre das positiv. Zudem habe die Aktie in den vergangenen Wochen rund 20 Prozent an Wert verloren, da sei es ohnehin Zeit für eine leichte Erholung.


In London gab es Gewinnmitnahmen bei den Minenwerten. So verloren Xstrata 4,02 Prozent auf 3.996,00 Pence, für Rio Tinto ging es um 2,50 Prozent auf 5.848,00 Pence nach unten und auch die Branchenkollegen wie Anglo American , Lonmin und BHP Billiton waren am Indexende zu finden. An den Vortagen hatten die Titel aufgrund von Preiserhöhungen für Eisenerz kräftig zugelegt. (awp/mc/pg)

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