EU-Schluss: Gewinne – Bankaktien wegen Citigroup gefragt

Der Londoner FTSE 100 stieg gar um 3,13 Prozent auf 4.092,80 Punkte und der CAC-40-Index kletterte in Paris um 1,77 Prozent auf 3.091,96 Zähler.


Die teilverstaatlichte Citigroup hat zum Jahresauftakt trotz des sechsten Quartalsverlusts in Folge positiv überrascht. Unter dem Strich fiel ein Minus von 966 Millionen Dollar an – damit schnitt die Bank deutlich besser ab als am Markt befürchtet. An der «Footsie»-Spitze sprangen daraufhin die Papiere der Lloyds Banking Group um 16,61 Prozent auf 104,71 Pence an. Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) folgten mit einem deutlichen Aufschlag von 14,34 Prozent auf 32,71 Pence.


An der Börse in Paris setzten Papiere von Dexia Banque ihre Rally vom Vortag fort und kletterten um weitere 13,95 Prozent auf 4,15 Euro. Einem Händler zufolge könnten einige Anleger darauf spekulieren, dass der Bank – ebenso wie der deutschen Hypo Real Estate (HRE) – eine Verstaatlichung droht. Der Abfindungspreis könnte deutlich über dem aktuellen Kurs liegen, hiess es. Gestützt von der Hoffnung auf ein wieder anziehendes Geschäft in Mittel- und Osteuropa gewannen Aktien des belgischen Finanzdienstleisters KBC 6,48 Prozent auf 17,90 Euro.


Neue Unternehmensdaten wurden unterdessen überwiegend negativ aufgenommen. Carrefour-Papiere etwa verloren 2,08 Prozent auf 29,195 Euro. Europas grösster Einzelhändler verfehlte mit seinem ersten Umsatzrückgang in sechs Jahren die Markterwartungen. Zudem erwartet Carrefour keine deutliche Verbesserung der Marktbedingungen.


Weiterhin brachen in Paris Accor-Titel nach enttäuschenden Zahlen um 4,69 Prozent auf 30,50 Euro ein und setzten sich damit an das Ende im französischen Leitindex. Händlern zufolge haben die am Vorabend vorgelegten Umsatzzahlen der französischen Hotelkette für das erste Quartal enttäuscht.


Ericsson-Aktien verteuerten sich hingegen um 3,19 Prozent auf 78,4218 schwedische Kronen. Der Handy-Hersteller Sony Ericsson verdoppelt nach einem dramatischen Absatzeinbruch und roten Zahlen zu Jahresbeginn seine Sparanstrengungen. 2.000 weitere Mitarbeiter sollen gehen, teilte das Gemeinschaftsunternehmen des japanischen Elektronikkonzerns Sony und des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson am Morgen mit. Analyst Roland Pitz von UniCredit sagte: «Die Zahlen lagen am oberen Rand der im Rahmen der Gewinnwarnung prognostizierten Bandbreite.» Nach den Aussagen von Nokia am Vortag nähre das die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Nachfrage, sagten Börsianer. Aktien des finnischen Handyherstellers rückten um weitere 2,98 Prozent auf 11,41 Euro vor. Am Vortag hatte ein Plus von 9,79 Prozent zu Buche gestanden.


Fiat hat derweil kein Interesse am deutschen Autobauer Opel. Der Aufsichtsratsvorsitzende des italienischen Automobilherstellers, Luca Cordero de Montezemolo, dementierte damit einen Bericht der Tageszeitung «Corriere della Sera». Der krisengeschüttelte US-Autobauer Chrysler wird ferner im Fall der angestrebten Allianz mit Fiat voraussichtlich eine neue Führungsspitze bekommen. Das kündigte der derzeitige Chrysler-Chef Bob Nardelli in einem von US-Medien veröffentlichten Schreiben an die Mitarbeiter an. Fiat-Papiere stiegen um 6,90 Prozent auf 7,6650 Euro.(awp/mc/pg/33)

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