EU-Schluss: Gewinne nach Nachmittagsrally – US-Daten, Wall Street

Die Kursgewinne an den New Yorker Börsen zogen die Notierungen an den europäischen Aktienmärkten noch weiter nach oben. Im Fokus stand eine Flut von Unternehmenszahlen. Der EuroSTOXX 50 stand zum Handelsschluss mit plus 1,06 Prozent bei 3.857,46 Zählern. Für den STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, ging es um 0,58 Prozent auf 3.257,90 Punkte hoch. Der Euronext 100 gewann 0,89 Prozent auf 899,06 Zähler. In Paris kletterte der CAC 40 um 1,13 Prozent auf 5.055,24 Punkte. Lediglich der britische FTSE 100 schloss mit nur moderaten Aufschlägen von 0,07 Prozent bei 6.216,00 Zählern – hier standen den starken Minentiteln deutliche Abschläge im Bankensektor gegenüber.


Im Finanzsektor kletterten BNP Paribas als EuroSTOXX-Spitzenreiter um 4,86 Prozent auf 70,78 Euro. Der Gewinn der grössten französischen Bank ist im ersten Quartal wegen geringerer Belastungen aus der Finanzmarktkrise nicht so stark wie erwartet gesunken. Händler und Analysten äusserten sich positiv. «Die Zahlen sind besser als erwartet und das Gesamtbild ist beruhigend», sagte ein Börsianer. ING Groep gewannen nach durchwachsen ausgefallenen Zahlen, aber nur geringen Abschreibungen für das erste Quartal 3,90 Prozent auf 25,44 Euro. Für Dexia Banque ging es dagegen um 1,18 Prozent auf 16,70 Euro nach unten. Der Überschuss sei im ersten Quartal deutlicher gefallen als am Markt erwartet, sagten Börsianer.


Vinci legten nach einer Umsatzsteigerung und der Bestätigung der Jahresprognose um 2,81 Prozent auf 49,40 Euro zu. Für Aktien des französischen Einzelhändlers Carrefour ging es nach einem Umsatzplus im ersten Quartal um 1,02 Prozent auf 46,72 Euro nach oben. ArcelorMittal gewannen nach einem positiv aufgenommenen Ausblick auf das zweite Quartal 4,13 Prozent auf 64,73 Euro. Die Zahlen zum ersten Jahresviertel hätten dagegen leicht die Schätzungen verfehlt, hiess es am Markt.


Telefonica stiegen nach wie erwartet ausgefallenen Zahlen um 0,73 Prozent auf 19,32 Euro. Der italienische Versorger Enel konnte mit einem EBITDA über den Markerwartungen glänzen, die Aktie legte daraufhin um 1,42 Prozent auf 7,01 Euro zu. Bouygues verteuerten sich um 2,51 Prozent auf 48,25 Euro. Von Analysten hiess es, die in Medien berichteten Konditionen für einen möglichen Zusammenschluss von Areva und Alstom wären günstig für Alstom-Grossaktionär Bouygues. Dagegen büssten Iberia als schwächster Wert im IBEX-35-Index 3,32 Prozent auf 2,33 Euro ein. Die spanische Fluggesellschaft hatte mitgeteilt, sie sei im ersten Quartal wegen hoher Kerosinpreise und des schwachen Dollars in die roten Zahlen gerutscht. Auch die jüngsten Verkehrszahlen fielen enttäuschend aus.


In London sorgen Spekulationen um BHP Billiton für Gewinne bei den Minenwerten. Händlern zufolge gibt es Interesse aus China an einem Anteil von BHP. «Das kann nicht ausgeschlossen werden, da die Chinesen bereits einen Anteil an Rio Tinto haben», sagte ein Börsianer. BHP-Titel legten um 4,85 Prozent auf 2.117,00 Pence zu, Rio Tinto stiegen um 3,55 Prozent auf 6.870,00 Pence. Auch für die Branchenkollegen wie Vedanta oder Kazakhmys ging es deutlich nach oben.


Unterdessen verloren Sainsbury nach endgültigen Jahreszahlen 3,91 Prozent auf 374,50 Pence. «Die Zahlen sind schlimmer, als sie aussehen», hiess es in einem ersten Kommentar von Panmure Gordon. Sainsbury-Chef Justin King warnte unterdessen davor, dass die Budgets der Konsumenten unter Druck blieben und der Wettbewerb intensiv bleibe. First Group büssten 6,26 Prozent auf 561,50 Pence ein. Eine Aktienplatzierung in Höhe von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals überschattete Händlern zufolge die Zahlen.


Der britische Bankensektor litt unter Aussagen von Bradford & Bingley über eine geplante Kapitalerhöhung durch die Ausgabe neuer Aktien. Die Papiere des Hypothekenanbieters stürzten um 9,29 Prozent auf 142,80 Pence ab. Royal Bank of Scotland Group gaben um 5,48 Prozent auf 324,375 Pence nach und HBOS büssten 3,04 Prozent auf 470,25 Pence ein. (awp/mc/ps)

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