EU-Schluss: Nach freundlichem Wall-Street-Start im Plus

 Am Mittag hatten die europäischen Indizes noch Verluste verzeichnet.


«Investoren haben ihre Positionen erst einmal zurückgefahren und die Risiken minimiert», sagte Justin Urquhart Stewart, Direktor von Seven Investment Management. «Derzeit ist am Markt Risikoaversion zu spüren.» Der trotz der deutlichen Kursaufschläge vom Vortag und der etwas schlechter als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktdaten freundliche Start der Wall Street sorgte dann aber in Europa für einen Stimmungswechsel.


Bankenwerte präsentierten sich schwach. Händler verwiesen auf einen Artikel im «Wall Street Journal», demzufolge die Europäische Zentralbank (EZB) erste Schritte für einen langsamen Liquiditätsentzug einleiten und die billigen Kredite zurückfahren könnte. Ausserdem belasteten die Sorgen um die steigende Verschuldung Griechenlands und die immer wieder geäusserten Forderungen nach erhöhten Eigenkapitalanforderungen. Credit Agricole sackten als einer der schwächsten Werte im EuroStoxx 50 um 1,63 Prozent auf 13,90 Euro ab. In London verloren Royal Bank of Scotland (RBS) sogar 2,09 Prozent auf 33,627 Britische Pence.


Der schwache Dollar und die gestiegenen Preise für Kupfer und Gold sorgten bei den schwer gewichteten Minenwerten in London dagegen für kräftige Kursgewinne. Lonmin kletterten an der Spitze des FTSE 100 um 3,24 Prozent auf 1.911,00 Pence. Vedanta legten um 2,47 Prozent auf 2.434,40 Pence zu. Goldman Sachs hatte die Titel von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 2.600 auf 3.528 Pence angehoben. Auch für den Platinproduzenten Lonmin hatten die Goldman-Analysten ihr Kursziel von 1.688 auf 1.902 Pence nach oben angepasst.


An der Börse in London rückten zudem Aktien von Sage Group in den Fokus. Die Gesamtjahreszahlen des Software-Unternehmens hätten den Erwartungen entsprochen, hiess es. Allerdings sieht das Unternehmen noch keine Erholung in seinen Märkten. Die Titel gewannen dennoch 2,98 Prozent auf 214,25 Pence.


Titel von Bouygues gaben ihre Gewinne vom Vormittag wieder ab und verzeichneten zum Schluss Kursverluste von 1,56 Prozent auf 34,42 Euro. Die Wirtschaftskrise macht dem französischen Bau-, Medien- und Telekomkonzern weiterhin weniger zu schaffen als erwartet. Beim Umsatz büsste der Konzern nur wenig ein, der Überschuss sank aber deutlich. Insgesamt blieben alle Sparten rentabel.


In Zürich gewannen Roche 0,48 Prozent auf 166,30 Schweizer Franken. Der Pharmahersteller hatte in zwei weiteren Phase-III-Studien für sein Diabetes-Medikament Taspoglutid die primären Endpunkte erreicht. Darüber hinaus hatte UBS den europäischen Pharmasektor von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft. (awp/mc/pg/32)

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