EU-Schluss: Schwach – Europas Börsen weiter im Abwärtstren

Der heftige Konjunktureinbruch hat die Zahl der Firmen-Insolvenzen in Deutschland im April weiter steigen lassen. Allerdings zog die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes der grössten Volkswirtschaft Europas im Mai deutlich stärker als erwartet an.


Der EuroSTOXX 50 rutschte um weitere 1,27 Prozent auf 2.291,33 Punkte ab. In Paris sank der CAC-40-Index um 1,27 Prozent auf 3.009,71 Zähler. Der Londoner FTSE 100 verlor 1,12 Prozent auf 4.140,23 Punkte.


Alleine der Gesundheitssektor konnte sich aus Branchensicht dem Verkaufsdruck entziehen – der Subindex des marktbreiten STOXX 600 legte um 0,57 Prozent zu. Die grössten Verlierer kamen aus den Reihen der Immobilienwerte, Finanztitel, Automobilwerte und Rohstoffaktien.


Aktien von Renault schlossen im EuroSTOXX mit minus 7,47 Prozent auf 22,84 Euro. Die Stahltitel von ArcelorMittal verloren 4,85 Prozent auf 21,01 Euro, gefolgt von Anteilen des Versicherers Aegon, die 4,00 Prozent auf 3,845 Euro einbüssten. SAP führten dagegen die überschaubare Liste von lediglich fünf Gewinnern mit einem Zuwachs von 2,29 Prozent auf 27,945 Euro an.


Bankentitel tendierten europaweit zumeist sehr schwach. Barclays etwa verloren 3,04 Prozent auf 289,76 Pence. Grossbritanniens Finanzminister Alistair Darling will einen Entwurf vorlegen zur Vermeidung von erneuter Kreditknappheit bei Banken. Die Vorlage dürfte den Aufbau von Kapitalreserven sowie eine permanente Kontrolle der Aktivitäten der Kreditinstitute vorsehen.


Versorger hielten sich dagegen vergleichsweise stabil. Enel gaben nach zwischenzeitlichem Kursplus um unterdurchschnittliche 0,46 Prozent auf 3,2525 Euro nach. Die Titel profitierten auch von einer Aktienumstufung von «Neutral» auf «Buy» durch Goldman Sachs. Steigende Energiepreise und Verkäufe von nicht zum Kerngeschäft zählenden Beteiligungen seien die Wachstumstreiber bei den Versorgern, schrieben die Analysten. Bei Enel seien auch die negativen Nachrichten aus dem ersten Halbjahr bereits eingepreist und die Papiere seien im Branchenvergleich sehr günstig.


Anteilsscheine von E.ON gewannen 1,66 Prozent auf 23,33 Euro. GDF Suez sanken indes um 1,22 Prozent auf 24,775 Euro. Die EU verhängte wegen verbotener Absprachen zu Lasten der Gasverbraucher eine milliardenschwere Kartell-Strafe gegen die Energiekonzerne verhängt. Damit bestrafte die EU-Kommission erstmals Wettbewerbsverstösse im Energiesektor und sprach zugleich die zweithöchste Kartell-Strafe überhaupt aus. Laut Händlern lag die Strafe aber im Rahmen der Erwartungen. In Paris verteuerten sich ausserdem Electricite de France (EdF). (awp/mc/ps/30)

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