EU-Schluss: Schwach – Irland-Erleichterung weicht Ansteckungsangst

Der EuroStoxx 50 verlor 1,21 Prozent auf 2.811,43 Punkte. Der Pariser CAC-40-Index sackte um 1,07 Prozent auf 3.818,89 Punkte ab. Der FTSE 100 rutschte um 0,91 Prozent auf 5.680,83 Punkte ab.


Die Europäische Union (EU) hat für Irland den Euro-Rettungsschirm aufgespannt – und verhandelt nun über die Höhe der Kredite sowie die Auflagen. Im Gegenzug für die Hilfe verlangen EU, Euro-Länder und Internationaler Währungsfonds insbesondere, dass Irland sein marodes Bankensystem neu aufstellt. Die anfängliche Freude sei der Zurückhaltung gewichen, begründeten Börsianer die deutliche Umkehr der Märkte. Die Anleger erwarteten jetzt erst einmal die genauen Bedingungen der Rettungsaktion.


Der bereits in der Vorwoche europaweit schwächere Bankensektor war mit deutlichen Verlusten das Schlusslicht der Branchenübersicht, nachdem zu Handelsbeginn noch ein Erholungsversuch gestartet worden war. Besonders deutlich nach unten ging es für die Papiere der Bank of Ireland mit minus 19,13 Prozent auf 0,3890 Euro. Im EuroStoxx 50 fielen die spanischen Banken mit besonderen Verlusten auf – Banco Santander sackten als schwächster Indexwert um 4,03 Prozent auf 8,1860 Euro ab.


Besonders gefragt waren indes Automobil- und Touristikwerte. So eroberten BMW-Aktien mit einem Anstieg von 1,80 Prozent auf 57,690 Euro die EuroStoxx-Spitze. Merrill Lynch hatte die Papiere des Premiumherstellers erneut zum Kauf empfohlen und ebenso wie Barclays ein Kursziel von 70 Euro angesetzt. Im Cac-40 waren Renault mit plus 1,48 Prozent auf 43,795 Euro bester Wert. Peugeot gewannen ebenfalls in der Spitzengruppe 1,14 Prozent auf 119,70 Euro. Im FTSE 100 kletterten Tui Travel als bester Indexwert um 3,59 Prozent auf 208,00 britische Pence nach oben.


Vestas Wind Systems rutschten um 5,32 Prozent auf 169,20 dänische Kronen ab. Der Konzern muss seine Bilanzen 2006 bis 2010 anpassen. Der weltgrösste Hersteller von Windenergieanlagen hat vor allem in den Jahren 2007 bis 2009 wegen neuer Vorgaben bei der Bewertung von Aufträgen deutlich weniger verdient und erlöst als bislang angenommen. Im Wesentlichen geht es bei der Neubewertung darum, dass der Konzern die Risiken von Grossaufträgen jetzt länger im Haus halten muss und diese erst später als Umsatz verbuchen darf. (awp/mc/ps/25) 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert