EU-Schluss: Sehr schwach – BASF belastet Chemiewerte, Banken schwach

Der EuroSTOXX 50 sank bis Handelsende um 3,96 Prozent auf 2.295,36 Zähler und schloss damit nur knapp über dem Tagestief. Der Londoner FTSE 100 rutschte um 4,82 Prozent auf 4.005,68 Punkte ab. Der französische CAC-40-Index gab um 4,03 Prozent auf 3.087,89 Zähler nach.


Schwächster Wert im Leitindex der Eurozone sowie im STOXX waren BASF nach der Drosselung der Produktion wegen eines «massiven Nachfragerückgangs». Die Papiere sanken um 13,65 Prozent auf 21,96 Euro. In Amsterdam verloren Aktien des Wettbewerbers AkzoNobel 10,16 Prozent auf 24,885 Euro und in Zürich verbilligten sich Syngenta um 6,09 Prozent auf 188,00 Franken.


Im EuroSTOXX wurden die weiteren Plätze am Indexende von Banken und Versicherern eingenommen. Händler verwiesen neben Konjunktursorgen auf vage Gerüchte, denen zufolge Goldman Sachs ein Verkaufsprogramm für Minen- und Finanzaktien laufen habe, und die deutlichen Verluste des US-Instituts Citigroup als Belastungsfaktoren.


Fortis gingen nach anfänglichen Kursgewinnen um 13,24 Prozent in die Knie auf 0,616 Euro. Am Dienstag hatte das Brüsseler Handelsgericht entschieden, dass die Übernahme des belgischen Geschäfts von Fortis durch die französische Grossbank BNP Paribas rechtens ist. Das Gericht wies damit eine Klage von mehreren tausend Kleinaktionären zurück, den Verkauf zu stoppen, berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga. Ein Anwalt, der 2.100 Kleinaktionäre vertritt, kündigte an, in Berufung zu gehen. «Zuerst hat Erleichterung geherrscht, aber man muss heute auch die Marktentwicklung berücksichtigen», erklärte Petercam-Analyst Marc Debrouwer. BNP Paribas gingen 11,20 Prozent tiefer bei 36,245 Euro aus dem Handel.


In London brachen Aktien von Barclays um 13,31 Prozent auf 135,25 Pence ein. Die britische Grossbank hat die Platzierung von Teilen der Kapitalerhöhung bei ihren institutionellen Aktionären abgeschlossen. Besonders deutlich unter Druck standen auch Minentitel, allen voran Kazakhmys , die am «Footsie»-Ende 17,87 Prozent auf 224 Pence einbrachen. Vedanta sanken um 14,87 Prozent auf 468 Pence. AstraZeneca verbilligten sich um 10,84 Prozent auf 2.678 Pence. Der britische Pharmakonzern schätzt seine Gewinnaussichten in diesem Jahr wegen andauernder Patentstreitigkeiten pessimistischer ein als zuvor.


In Paris zeigten auch die Automobilwerte deutliche Schwächen. Bei Renault belasteten Händlern zufolge neben der anhaltenden Krise der US-Autobauer Aussagen von Carlos Ghosn, Vorstandschef bei Renault und dessen japanischem Partner Nissan Motor . Aufgrund der weltweiten Auto-Absatzschwäche werde der Gewinn von Nissan in der zweiten Hälfte des Fiskaljahres 2008/09 (31. März) auf «Null» sinken, sagte Ghosn dem «Wall Street Journal» (WSJ). Nissan-Sprecher Simon Sproule relativierte später die Aussage seines Chefs als «Charakterisierung der erwarteten Performance» und sagte, das Unternehmen halte daran fest, im zweiten Geschäftshalbjahr einen Überschuss von 33,7 Milliarden Yen (276 Mio Euro) zu erzielen. Ghosn räumte ein, dass Renault sowohl 2008 als auch 2009 seine ursprünglichen Renditeziele nicht erreichen werde. Renault gaben um 9,76 Prozent auf 15,91 Euro nach, Papiere des Konkurrenten PSA Peugeot Citroen fielen um 9,29 Prozent auf 13,325 Euro. (awp/mc/pg/33)

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