EU-Schluss: Sehr schwach – Finanztitel erneut unter Druck

Alleine die von der Finanzkrise schwer getroffene Grossbank Citigroup streicht nochmals rund 50.000 Stellen. Neben Finanztiteln standen auch Papiere der ebenfalls angeschlagenen Automobilbranche sowie durch sinkende Metallpreise belastete Minenwerte besonders unter Druck.


Der EuroSTOXX 50 sackte bis Handelsende um 3,80 Prozent auf 2.364,83 Zähler ab. Der Londoner FTSE 100 verlor 2,38 Prozent auf 4.132,16 Punkte. Der französische CAC-40-Index sank um 3,32 Prozent auf 3.182,03 Zähler.


Schwächste Aktien im Leitindex waren Papiere des Versicherers Aegon mit minus 10,41 Prozent auf 3,458 Euro, gefolgt von Anteilen des mittlerweile zerschlagenen belgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis, die 8,33 Prozent auf 0,770 Euro abgaben. Unter den Banktiteln des EuroSTOXX ragten BNP Paribas mit minus 8,09 Prozent auf 43,02 Euro heraus.


Intesa SanPaolo gaben nach einem negativ aufgenommenen Zeitungsbericht 7,21 Prozent auf 2,27 Euro ab. Die Zeitung «Repubblica» vom Samstag, der zufolge die italienische Regierung in der laufenden Woche einem 15 Milliarden Euro schweren Banken-Hilfsprogramm zustimmen sollte, nannte die Bank neben der UniCredit und anderen Instituten als eine von mehreren, die dieses Angebot in Anspruch nehmen könnte. UniCredit, die zwischenzeitlich leichte Gewinne verzeichnet hatten, verloren zuletzt 4,91 Prozent auf 1,91 Euro, obwohl die Bank bei ihren Aktionären eine sehr hohe Zustimmung zu ihrer geplanten, drei Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung erhalten hatte.


In London sackten HBOS-Aktien um 13,87 Prozent auf 74,50 Pence ab und markierten damit das Ende des «Footsie» und des STOXX. Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) verloren 12,35 Prozent auf 49,875 Pence. In Zürich verloren Credit Suisse 6,24 Prozent auf 30,64 Franken.


UBS sanken um 5,17 Prozent auf 13,75 Franken und fielen zwischenzeitlich gar auf ein Rekordtief. Von einem Züricher Händler hiess es, die Aktien stünden wegen der anhaltenden Untersuchungen der US-Steuerbehörden unter Druck. Zudem sorgten die Anleger sich, dass die Bank nicht in der Lage sei, die Mittelabflüsse einzudämmen. Nach eigenen Angaben führt die UBS ab 2009 ein neues Vergütungsmodell für den Verwaltungsrat und die Konzernleitung ein. Dabei werde die variable Barvergütung für die Konzernleitung künftig auf einem Bonus-Malus-System basieren.


Nokia-Titel sprangen dagegen mit plus 3,12 Prozent auf 10,26 Euro an die EuroSTOXX-Spitze. Am Freitag hatten die Aktien des Mobilfunk-Ausrüsters noch unter einem drohenden Absatzrückgang im vierten Quartal und 2009 gelitten. Händler verwiesen insbesondere auf Hochstufungen durch Merrill Lynch und die WestLB als Antreiber der Erholung.


Auch Hennes & Mauritz (H&M) legten in Stockholm beflügelt von guten Umsatzzahlen für den Oktober um 2,96 Prozent auf 260,50 schwedische Kronen zu. Der Textileinzelhändler verzeichnete einen geringeren flächenbereinigten Umsatzrückgang als von Analysten befürchtet. Die Zahlen in Deutschland und Schweden als zwei der wichtigsten Märkte hätten die Markterwartungen übertroffen, sagte Analyst Lars Norrby von Cheuvreux. Er beliess die Aktie auf «Outperform» mit einem Kursziel von 370 Kronen. (awp/mc/ps/32)

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