EU-Schluss: Sehr schwach – US-Börsen geben weiteren Negativimpuls

«Jetzt kommen die Sorgen um die Verfassung der Weltwirtschaft zurück und drücken auf die Stimmung», kommentierte ein Börsianer.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 rutschte um 5,42 Prozent auf 2.483,61 Zähler ab. Der Londoner FTSE 100 fiel um 3,57 Prozent auf 4.246,69 Punkte und der französische CAC-40-Index fiel um 4,83 Prozent auf 3.336,41 Zähler.


Europaweit rückten Telekom-Werte nach Zahlen von Vodafone in den Blick. Die Titel des britischen Mobilfunkkonzerns kletterten in London mit plus 6,19 Prozent auf 115,00 Pence an die Spitze im «Footsie». Die Analysten von Cazenove hielten in einer ersten Reaktion an ihrer Einschätzung «Outperform» fest und kündigten eine Erhöhung der Schätzungen für den Gewinn je Aktie um fünf Prozent an. Sie begrüssten zudem die progressive Dividendenpolitik des Konzerns. Vodafone hatte wie bereits am Vortag in der Presse spekuliert die Umsatzprognose gekappt. An der Gewinnprognose hielt das Unternehmen aber fest und erhöhte zudem das Ziel für den Free-Cash-Flow (FCF). Davon wurden auch die Aktien der Konkurrenten etwas gestützt. Telecom Italia konnte aber ihre Kursgewinne nicht halten und verloren im EuroSTOXX 50 2,22 Prozent auf 0,9680 Euro, Telefonica hielt sich mit minus 0,33 Prozent auf 15,15 Euro ebenfalls deutlich besser als der Gesamtmarkt.


Aktien von Enel hingegen konnten sich mit einem minus von 2,84 Prozent auf 5,30 Euro dem allgemeinen Trend nicht entziehen. Der italienische Versorger hat in den ersten neun Monaten einen kräftigen Gewinnschub verbucht und stellt für das Gesamtjahr einen Milliardengewinn in Aussicht.


Tief ins Minus drückte ein Gewinnrückgang die Titel von Intesa Sanpaolo , die um 16,45 Prozent auf 2,5275 Euro einbrachen. Die italienische Grossbank strich nach einem stärker als erwartet ausgefallenen Gewinnrückgang die Dividende. Zwischen Juli und Ende September sei der Gewinn von 1,46 Milliarden Euro im Vorjahr auf 673 Millionen Euro gefallen, teilte die Bank am Dienstag in Mailand mit. Experten hatten mit einem Überschuss von 690 Millionen Euro gerechnet. Um die angekratzte Kapitalbasis zu stärken, streicht die Bank die Bardividende für das laufende Geschäftsjahr.


Aegon fielen um 9,26 Prozent auf 3,928 Euro. Ein niederländisches Gericht hat die Meinung der Zentralbank und der Börsenaufsicht AFM zu vermeintlichen Ungenauigkeiten des Finanzkonzerns in der Bilanz 2007 erbeten, schrieb die Zeitung «Het Financieele Dagblad».


Belastet von negativen Studien rutschten Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) um 8,95 Prozent auf 8,55 Euro ab. Merrill Lynch hatte die Titel von «Neutral» auf «Underperform» abgestuft und das Kursziel von 10,89 auf 8,33 Euro gekappt. Die Bewertung der Aktie sei nicht überzeugend, so die Experten. Zudem verstärke sich in Lateinamerika und hier besonders in Mexiko der wirtschaftliche Gegenwind. Dort werde eine Kreditklemme immer wahrscheinlicher. Auch die WestLB stufte die BBVA-Titel von «Buy» auf «Hold» ab. (awp/mc/pg/34)

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