EU-Schluss: Überwiegend leichter – Konjunkturdaten im Fokus

Auch ein aufgehelltes Konsumklima unter den US-Verbrauchern konnte sich nicht entscheidend durchsetzen. Mit dem Auslauf der Berichtssaison gebe es aktuell nicht genügend Impulse, die den Aktien wieder nach oben verhelfen könnten, urteilten Marktteilnehmer.

Der EuroStoxx 50 fiel am Ende um 0,45 Prozent auf 2.708,73 Punkte und beendete die Handelswoche nach vier schwachen Tagen mit einem Minus von 2,54 Prozent. In Paris gab der CAC-40-Index am Freitag um 0,28 Prozent auf 3.610,91 Punkte nach. Einzig in London gab es leichte Gewinne: Der Leitindex FTSE 100 stieg um 0,18 Prozent auf 5.275,44 Punkte, hatte anfangs aber deutlicher im Plus gelegen.

Grössere Verluste gab es bei Aktien von Supermarktbetreibern. In Brüssel brachen die Papiere von Delhaize nach Quartalszahlen um 11,20 Prozent auf 51,75 Euro ein. Die Lebensmittelkette hatte ihren Ausblick für 2010 gekürzt, nachdem die Geschäfte in den USA, dem wichtigsten Markt für Delhaize, im zweiten Quartal schwieriger verlaufen waren als erwartet. Zudem hatten die Belgier ihre Kostensparziele für 2012 angehoben. Auch die Titel des ebenfalls vom US-Geschäft abhängigen Handelskonzerns Ahold gaben im Zuge dessen um 3,05 Prozent nach.

Rohstoffwerte konnten anfängliche Gewinne, die von guten Daten zum Wirtschaftswachstum in Europa ausgelöst wurden, nicht in voller Höhe verteidigen. BHP Billiton und Rio Tinto retteten sich mit plus 0,15 und 0,35 Prozent über die Ziellinie. Antofagasta und Xstrata rutschten dagegen mit 0,50 und 1,13 Prozent in die Verliererzone. Vedanta bauten den Kursrutsch des Vortags um 5,87 Prozent auf 2.040 Pence aus. Nach wie vor wurde der vorgesehene Einstieg bei der Indien-Tocher von Cairn Energy dafür verantwortlich gemacht. Cairn-Papiere knüpften im Gegenzug mit 3,42 Prozent an die Gewinne vom Donnerstag an.

Aktien des Versicherungskonzerns Aviva stiegen in London um 5,47 Prozent auf 382,50 Britische Pence und waren damit bester Wert im «Footsie». Laut Medienberichten haben die Briten ein fünf Milliarden Pfund schweres Gebot des Konkurrenten RSA zurückgewiesen. RSA-Papiere fielen daraufhin um 0,86 Prozent. Die Spekulationen sorgten auch im übrigen Versicherungssektor für Kursgewinne. Legal & General oder Standard Life gewannen rund 3 Prozent.

Tui Travel konnten sich als zweitbester Wert mit plus 4,47 Prozent wieder von ihren Verlusten der vergangenen Tage erholen. Die Analysten von Goldman Sachs hatten die Titel des Reisekonzerns hochgestuft. Ein Analystenkommentar machte sich auch in Stockholm bei den Papieren von Ericsson bemerkbar, die um 1,98 Prozent auf 77,40 Schwedische Kronen zulegten. Die UBS hatte die Titel wegen einer unterdurchschnittlichen Kursentwicklung in ihre «Most Preferred List» für den Telekomsektor aufgenommen. Nokia-Papiere wurden dagegen auf die «Least Preferred List» gesetzt, weil sie sich dagegen überdurchschnittlich gut entwickelt hätten. Sie gaben um 0,57 Prozent auf 7,01 Euro nach. (awp/mc/gh/36)

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