EU-Schluss: Uneinheitlich – ‹Footsie› von Arbeitslosenzahl belastet

Der Leitzins dürfte bei 0,25 Prozent bestätigt werden. In Grossbritannien sorgten vor allem sehr negative Arbeitsmarktdaten dafür, dass sich der Aktienmarkt schwach entwickelte.


Der wichtigste Index der Eurozone, der EuroSTOXX 50 , ging mit plus 0,34 Prozent auf 2.019,19 Punkte aus dem Handel. In Italien und Deutschland schlossen die wichtigsten Indizes ebenfalls im positiven Terrain. In Paris dagegen sank der CAC-40-Index um 0,25 Prozent auf 2.760,34 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor 1,35 Prozent auf 3.804,99 Zähler.


In Grossbritannien war die Zahl der Arbeitslosen von November bis Januar auf über zwei Millionen geklettert. Der Anstieg im Monat Februar war zudem der kräftigste seit 1971.


Erneut zählten Bankaktien zu den Gewinnern an den Aktienmärkten. Nachdem Titel dieser Branche bereits in Tokio den Nikkei gestützt hatten, waren sie auch in Europa stark gefragt. UniCredit schossen nach Zahlen mit plus 19,05 Prozent auf 1,15 Euro an die Spitze im EuroSTOXX 50. Die italienische Grossbank stösst in das gleiche Horn wie zahlreiche andere Konkurrenten vor ihr. Das Geschäft in den ersten beiden Monaten des schwierigen Jahres 2009 sei «gut» verlaufen, teilte sie mit und schlug zudem beim Gewinn im abgelaufenen Jahr – trotz eines massiven Rückgangs – die Markterwartungen. Staatshilfen will die UniCredit dennoch beantragen. Der Aufsichtsrat ermächtigte Konzernchef Alessandro Profumo, Hilfen in Höhe von bis zu 4 Milliarden Euro auszuhandeln.


Andere Finanzwerte zeigten sich ebenfalls sehr fest: Intesa SanPaolo und Fortis stiegen um die sieben Prozent. ING Groep und Societe Generale legten um knapp vier Prozent zu. In London gewannen Barclays an der «Footsie»-Spitze 5,15 Prozent auf 94,875 Britische Pence und Royal Bank of Scotland (RBS) legten um etwas mehr als vier Prozent zu.


Am britischen Markt standen zudem die Titel des Versicherers Old Mutual im Blick, die zeitweise bis auf 43,90 Pence gestiegen waren und mit plus 2,48 Prozent auf 41,30 Pence aus dem Tag gingen. Der Konzern will sich aus seinem verlustreichen US-Lebensversicherungsgeschäft auf den Bermuda-Inseln zurückziehen.


Unter den Minenwerten sorgten insbesondere Xstrata für Interesse: Die Aktionäre des Rohstoff-Konzerns haben der 5,9 Milliarden schweren Kapitalerhöhung zu 99,4 Prozent zugestimmt. Die Aktie, die am Morgen noch bis auf 423,00 Pence zugelegt hatte, schloss mit minus 3,73 Prozent auf 381,00 Pence. Auch andere Minenwerte wie BHP Billiton oder Antofagasta gaben nach. Anglo American fielen ebenfalls, aber moderater, um 0,36 Prozent auf 1.125,00 Pence. Der Konzern verkauft seinen restlichen Anteil an Anglogold für 1,3 Milliarden Dollar. Schwächster Wert im FTSE 100 waren aber Rio Tinto mit einem Minus von 6,76 Prozent auf 1.918,00 Pence. Der wachsende politische Widerstand in Bezug auf die Beteiligung der chinesischen Chinalco belaste, sagten Händler. (awp/mc/pg/32)

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