EU-Verlauf: Fester – Gute Konjunkturdaten und positive US-Vorgaben

Mit einem überraschend guten ZEW-Stimmungsindikator aus Deutschland habe sich die Risikobereitschaft der Anleger an den europäischen Börsen wieder etwas erhöht, hiess es von Händlern.


Die Aktien von Vodafone standen nach Geschäftszahlen im Mittelpunkt des Interesses. Der weltgrösste Mobilfunkkonzern traf im abgelaufenen Geschäftsjahr die Markterwartungen. Die Aktien von Vodafone verloren aber dennoch 0,67 Prozent auf 126,60 Pence. Der Umsatz stieg den Angaben zufolge um 15,6 Prozent auf 41 Milliarden Pfund. Beim Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verdiente Vodafone zehn Prozent mehr und traf mit 14,5 Milliarden Pfund die Erwartungen. Allerdings musste Vodafone 5,9 Milliarden Pfund in Spanien, der Türkei und Ghana abschreiben.


Für das kommende Jahr kündigte Vodafone an, sein Sparprogramm beschleunigen zu wollen. So sollen bereits 2010 mehr als 65 Prozent der angepeilten eine Milliarde Pfund an Kosteneinsparungen erreicht sein. «Ernüchternd, aber nicht schockierend», so kommentierte der Analyst Joeri Sels von der DZ Bank die Bilanz von Vodafone. Mit den Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr habe der Konzern die Markterwartungen erfüllt. Für das laufende Geschäftsjahr habe sich der Branchenprimus aber vorsichtig gezeigt und einen leicht rückläufigen Gewinn in Aussicht gestellt.


Der europäischen Branchenindex für den Bereich Telekommunikation rutschte nach der Veröffentlichung der Vodafone-Bilanz gegen Mittag um 0,57 Prozent. Unter den Konkurrenzunternehmen zählten die Aktien der Telecom Italia zu den Verlierern mit einem Minus von 0,88 Prozent auf 1,01 Euro. An der Börse in Madrid konnte sich die Papiere von Telefonica dagegen im Plus halten, mit 0,88 Prozent auf 14,87 Euro.


Auch ein Wechsel im Vorstand des niederländischen Telekomkonzern KPN sorgte für Schlagzeilen. Das Unternehmen bestätigte, dass KPN-Finanzchef Marcel Smits den Konzern verlassen werde. Derzeit würden die Führungsgremien intern über eine geeignete Nachfolge beraten, hiess es weiter. Die Aktien der KPN verloren nach der Meldung 2,79 Prozent auf 9,51 Euro. In ersten Stellungnahmen von Experten hiess es, dass die Personalie keinen nennenswerten Einfluss auf das Unternehmen und die angepeilten Gewinnziele haben werde. Demnach werde es bei der KPN keinen Wechsel in der Konzernstrategie geben.


Noch stärker verloren die Aktien von Marks & Spencer mit einem Minus von 6,48 Prozent auf 317,25 Pence. Grossbritanniens grösster Textil-Einzelhändler musste im abgelaufenen Geschäftsjahr einen herben Gewinneinbruch verkraften und will deshalb die Dividende kürzen. Die Gewinnausschüttung an die Aktionäre beträgt laut Konzernangaben 15 Pence je Aktie. Dies sei ein Drittel weniger als die 22,5 Pence des Vorjahres.


Dagegen konnten die Aktien von Air France-KLM an der Börse in Paris im Mittagshandel stark zulegen, 5,64 Prozent auf 10,20 Euro. Experten erwarten, dass die Fluggesellschaft vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise tief in die roten Zahlen flog. Demnach rechnen sie für das vierten Quartal des Ende März abgelaufenen Geschäftsjahres mit einen operativen Verlust von annähernd 650 Millionen Euro.


Kaum verändert hielten sich dagegen die Aktien von Novartis mit einem Plus von 0,14 Prozent auf 44,12 Schweizer Franken. Der Schweizer Pharmakonzern erhielt die weltweit exklusiven Rechte zur Entwicklung und zur Vermarktung des Produktkandidaten QMF149 zur Therapie von chronischer Bronchitis (COPD) und Asthma vom US-Wettbewerber Schering-Plough. (awp/mc/pg/20)

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